Es knistert wieder in der PSD Karasch-Severin

Spannungen zwischen PSD-Kreischefin Luminița Jivan und PSD-Bürgermeistern

Reschitza – Nach außen hin scheint alles glänzend: die PSD-Kreischefin Luminița Jivan zeigt sich jedes Wochenende mit einem anderen Minister im Banater Bergland und „löst“ – zumindest so vermitteln es die meisten Medien – laufend Probleme auf der (einfachsten) Ebene der Versprechungen, aber es geschieht als Folge der Ministerbesuche auch einiges Konkretes, etwa die Neuasphaltierung eines Streckenabschnitts der DN 57 Stamora Morawitza Richtung Orawitza oder der DN 57A zwischen Pojejena und Socol, zwecks besserer Erschließung des Donaudurchbruchs beim Eisernen Tor. Die Minister können kaum unterbrochen werden bei ihren Lobgesängen auf Jivan (die übrigens vor ihrer Karriere als Abgeordnete Kabinettschefin des PSD-Chefs Liviu Dragnea war und zu seinen engsten Vertrauten gehört…). Premierministerin Vasilica Dăncilă hat stets eine offene Tür für Jivan im Victoria-Palais, die Regierungsmitglieder können in ihrer Umgebung vor lauter Kotaus kaum nach vorne blicken.


Und doch knistert´s in der PSD Karasch-Severin gewaltig, hört man einigen der PSD-Bürgermeister des Banater Berglands aufmerksam zu. Und zwar jenen, die sich übergangen, ausgeschlossen, oder gar auf dem absteigenden Ast befindlich fühlen. Wie sonst ist der Tränenausbruch der mächtigsten Frau des Banater Berglands nach der Wahlversammlung von Orawitza zu erklären, der stundenlang als Endlosschleife auf Facebook verfolgt werden konnte, bevor ihn jemand gelöscht hat? Oder warum sonst hat der Bürgermeister von Cărbunari nach der Wahlversammlung in seiner Gemeinde, bei der Jivan mit fast allen von ihr eingesetzten PSD-Granden erschienen war, sein Diensttelefon und sein Privathandy am Boden zertrümmert? Oder hat Kreisratspräses Silviu Hurduzeu, der nur selten bei den Ministerbesuchen im Bergland dabei ist/herangezogen wird (???), seiner Parteichefin ein Rücktrittsgesuch auf den Tisch geschmettert, wo nur das Datum nicht ausgefüllt ist? Und nicht zuletzt: warum die jüngsten Diatriben des Bürgermeisters der Gemeinde Marga, einer traditionell roten Gemeinde und eines Bürgermeisters, den alle zu den Treuesten der Treuen in der PSD gezählt haben und der noch vor einem halben Jahr zu den eifrigsten Befürwortern der Luminița Jivan gehörte?


„Ich bin des Schweigens satt!“, sagte Nicolae Beg den Medien. „Das Glas lief über, als unsere Vertreterin im Wahlkreisbüro, die die PSD in diesem Gremium seit 1996 vertrat, auf Wunsch der Jivan durch einen PNL-Vertreter ersetzt wurde. Dass da eine treue PSD-Anhängerin ausgetauscht wurde durch die PSD-Chefin, wundert mich gar nicht mehr. Schließlich hat sie, seit sie PSD-Chefin ist, alle altgedienten und treuen PSD-Anhänger, auch in den dezentralisierten Institutionen der Ministerien, mit Unbekannten ausgetauscht, die ihr nahestehen. Wir zweifeln ernsthaft, dass einige von denen je mit der PSD etwas gemein hatten. Wahre PSD-Mitglieder sind heute vielleicht noch 20 Prozent aller Parteimitglieder in Karasch-Severin. 80 Prozent sind Mitglieder aus Berechnung, weil sie ihre privaten Interessen verfolgen.“


Ihm werfe man vor, dass er bei einer Wahlversammlung von Victor Pontas Pro România war. „Na und, ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, dass ich Ponta schätze. Das weiß man seit 2017. Zumindest bin ich nicht bei Nacht und Nebel hin, sondern offen und tagsüber. Und übrigens: da waren bei dem Treffen mit Ponta eine ganze Reihe PSD-Bürgermeister. Nur mir aber versucht man, daraus den Strick zu drehen! Ich werde allmählich die Verlogenheit dieser Parteiführung satt. Aber mich rauszuschmeißen, trauen die sich nicht, da bin ich ihnen zu populär, aber rausdrängen würden si