EU-Staaten feiern Start für Verteidigungsunion

25 Länder beteiligen sich an Pesco

Wenn sich die 28 Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel in Brüssel nicht zu vielen Themen einigen konnten, so herrschte doch Einigkeit zwischen den Vertretern von 25 EU-Ländern hinsichtlich einer engeren europäischen Militärkooperation.
Foto: Präsidialamt

Brüssel (dpa/ADZ) - Mit einer Zeremonie am Rande des EU-Gipfels haben am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs aus 25 EU-Ländern den Start der neuen europäischen Militärkooperation gefeiert. EU-Ratspräsident Donald Tusk sprach von einem „Traum, der Wirklichkeit“ geworden sei. Die sogenannte Pesco stehe für den Willen, eine gemeinsame europäische Verteidigungsarchitektur zu schaffen. Die Angst, dass die Nato dadurch geschwächt werde, sei unbegründet, sagte Tusk. Das Gegenteil sei der Fall: Eine starke europäische Verteidigung stärke auch die Nato.

Die neue Ständige Strukturierte Zusammenarbeit der EU – nach dem englischen Kürzel Pesco genannt – wird mit 17 konkreten Projekten starten. Unter deutscher Führung sollen ein Sanitätskommando, Logistikdrehscheiben sowie ein Trainingszentrum für Militärausbilder aufgebaut werden. Zudem sind beispielsweise eine bessere Seeraumüberwachung und die Entwicklung von Prototypen für Infanteriefahrzeuge geplant. Auch soll dafür gesorgt werden, dass die EU künftig in Krisenfällen schneller Truppen in andere Staaten entsenden kann. Das ist vor allem Frankreich ein Anliegen. Nicht an der neuen Militärkooperation beteiligt sind Großbritannien, Dänemark und Malta.