Europäische Finanzierung erhalten

Rosenauer Bauernburg wird einer eingehenden Restaurierung unterzogen

Die Burg ist das Wahrzeichen von Rosenau.
Foto: KR

Mit dem modernen Aufzug ist man innerhalb einer Minute aus dem Stadtzentrum oben bei der Burg.
Foto: der Verfasser

Das Tauziehen um die Restaurierung der Rosenauer Bauernburg hat nun ein glückliches Ende genommen. Kürzlich wurde beim Sitz der Entwicklungsagentur Zentrum von Karlsburg/Alba Iulia am 30. Juni l.J. der Vertrag für die Finanzierung der Restaurierung der mittelalterlichen Bauernburg unterzeichnet. Das Projekt, das die Bezeichnung „Restaurierung, Konservierung und nachhaltige Nutzung der Rosenauer Burg (Westteil) und Gründung der zuständigen Infrastruktur“ trägt, erhielt eine Finanzierung von 16.004.094,84 Lei. Davon müssen 15.237.465,98 Lei nicht zurückerstattet werden. Der Eigenbeitrag des Bürgermeisteramtes von Rosenau/Râşnov beläuft sich auf 766.628,86 Lei. Das Projekt muss innerhalb von 38 Monaten durchgeführt werden. Die eigentlichen Arbeiten werden 26 Monate betragen. Sieben Jahre nachdem dieser mittelalterliche Bau durch ein Urteil des Hohen Kassations- und Gerichtshofes von dem italienischen Mieter wieder in Besitz des Rosenauer Rathauses übergegangen ist, können nun die so wichtigen und dringenden Restaurierungsarbeiten, dank einer europäischen Finanzierung, vorgenommen werden.

Laut dem Bürgermeister der Stadt Rosenau, Liviu Butnariu, wird heuer die Ausschreibung für die Ausarbeitung des technischen Projektes vorgenommen, dann die Ausschreibung der Bauarbeiten. Die Baustelle wird dann 2018 eröffnet. Nach der Durchführung der Restaurierungsarbeiten, nachdem auch sämtliche illegal errichteten Bauten abgetragen sein werden, wird die Bauernburg ihr ursprüngliches Aussehen aus dem Jahre 1400 aufweisen und weiterhin den Hauptanziehungspunkt von Rosenau darstellen. Allein im Vorjahr wurden über 406.000 Touristen auf der Burg gezählt. Dazu hat auch der aus dem Stadtzentrum zur Burg führende Aufzug wesentlich beigetragen. Aber auch durch den in Rosenau eingerichteten Dinosaurierpark, die Neugestaltung des alten Stadtzentrums, die Rosenauer Höhle, in der auch Konzerte veranstaltet werden, steigt die Zahl der Besucher konstant.

Die technischen Details des Projektes schilderte uns Nicolae Pepene, Direktor des Geschichtsmuseums des Kronstädter Kreises, ehemaliger Leiter der Kulturdirektion von Rosenau, der betonte, dass nach Abschluss der Arbeiten die Burg wie ein im Westen restauriertes Baudenkmal aussehen wird. Seiner Aussage nach beginnen die Arbeiten mit der Beseitigung sämtlicher von dem ehemaligen privaten, italienischen Pächter vorgenommenen Eingriffe. Zu diesen zählen auch eine Getränkestube und ein Holzturm. Anschließend folgen Konsolidierungsarbeiten auf einer Fläche von 375 qm. Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten folgen auf 2650 qm, und weitere Arbeiten auf 430 qm Ruinen. Danach werden Außenarbeiten auf einer Fläche von 2860 qm durchgeführt. Aufgrund des Projektes werden einige Innenbauten wiedererrichtet. Es handelt sich um zwei Räume neben dem Waffenturm, für die es auch Archivfotos aus dem 19. Jahrhundert gibt. Weiterhin soll der Gotische Turm wiederaufgebaut werden. Auch der dreieckige Turm soll wiedererrichtet werden. Desgleichen sollen die Alleen innerhalb der Burg zeitgemäß hergerichtet werden.

Außer den Restaurierungsarbeiten werden auch sechs Ausstellungsräume mit Klima- und Lüftungsanlage eingerichtet. Neben dem Brunnen werden Kulturveranstaltungen organisiert, im oberen Innenhof werden Ausstellungen im Freien gestaltet. Innerhalb der Burg wird es keine Verkaufsstände mehr geben, sondern Ateliers von Handwerkern, die in mittelalterlicher Kleidung vor den Besuchern verschiedene Gebrauchsgegenstände herstellen werden.
Die Burg kann weiterhin in der Sommersaison täglich zwischen 9 und 19 Uhr besichtigt werden. Die Eintrittspreise betragen 12 Lei für Erwachsene und 6 Lei für Kinder. Laut Adrian Veştea, ehemaliger Bürgermeister von Rosenau und seit den Lokalwahlen 2016 Vorsitzender des Kronstädter Kreisrates, besteht seit 2010 die Absicht, eine Finanzierung für die Restaurierung der Burg heranzuziehen, doch musste die Klärung bezüglich der Eigentumsverhältnisse des Rathauses an der Burg durchgeführt werden. Vorgänger im Amt hatten vor Jahren mit einem italienischen Unternehmer einen Pachtvertrag abgeschlossen, der sowohl dem mittelalterlichen Bau als auch der Stadt nur Schaden gebracht hat.