Ex-Ministerin Anca Boagiu zur EVP-Vizepräsidentin gewählt

Ungarische Vertreter zu Zusammenhalt aufgefordert

Bukarest (ADZ) - Am letzten Tag des 21. Parteitags der Europäischen Volkspartei (EVP) haben die 1200 Delegierten ihre neuen Führungsgremien gewählt. Mit 272 Fürstimmen wurde die frühere Ministerin Anca Boagiu am Donnerstag zur EVP-Vizepräsidentin gewählt, sie ist damit die erste politische Führungskraft aus Rumänien, die es unter die zehn EVP-Vizepräsidenten schafft.

Am Vortag war bereits EVP-Präsident Wilfried Martens mit breiter Mehrheit bestätigt worden. Von der Presse mit Fragen zur heimischen Politkrise bestürmt, sagte Martens, dass die von einigen Koalitionspolitikern in Aussicht gestellte Einleitung eines neuen Amtsenthebungsverfahrens gegen Staatschef Băsescu ein Fehler wäre. Das Verfassungsgericht habe die Voraussetzungen für ein Miteinander zwischen Präsident und Regierung geschaffen.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Co-Gastgeber des Bukarester Kongresses, UDMR-Chef Kelemen Hunor, mahnte der EVP-Vorsitzende den Zusammenhalt der ungarischstämmigen Wähler an. Eine Fragmentierung ihrer Stimmen könne letztlich auch ihre Vertretung in den wichtigsten Institutionen des Landes gefährden. Er sei zuversichtlich, dass die ungarische Minderheit entsprechend dem UDMR den Rücken stärken werde. Dessen wichtigster politischer Wettstreiter, die Ungarische Volkspartei in Siebenbürgen um Bischof Lászlo Tökés, hatte tags davor einen Antrag auf Beitritt zur EVP gestellt.