Fabrikstadt soll bis 2021 wiederbelebt werden

Temeswar - Auf dem Trajansplatz von Temeswar/Timişoara soll ab diesem Sommer jährlich eine Messe mit traditionellen Hausmacherwaren organisiert werden. Händler aus der Stadt und der Region sollen hier ihre Produkte vermarkten können. Unter dem Namen „Târg de vară“ (Sommermarkt) sollen die Erzeugnisse aus der Bauernwirtschaft zum Verkauf angeboten werden – das kündigte der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu vor Kurzem an. „Es war ein Fehler, als man hier vor Jahren erlaubt hat, dass die Altbauten als Sozialwohnungen benutzt werden. Das hätte man in einem historischen Stadtviertel, wie die Fabrikstadt, vermeiden sollen. Ich nehme mir nun vor, diese Gegend wiederzubeleben“, setzte Robu fort. Der Stadtteil soll laut Angaben des Bürgermeisters bis im Kulturhauptstadtjahr 2021 zu einer wahren touristischen Attraktion werden.

Der Trajansplatz in der Fabrikstadt wurde im Jahr 1744 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name des Bezirks, vorerst „Fabrique“, kommt von den zahlreichen Fabriken und Werken, die hier vorhanden waren - neben der Bierbrauerei waren hier noch eine Seidenfabrik und eine Tuchfabrik zu finden. Laut Angaben des Touristeninfozentrums Temeswar bestand das Stadtviertel aus zwei Teilen: die „Raizische“ (orthodoxe) und die deutsche Fabrikstadt. Die Fabrikstadt erlebte eine wichtige Entwicklung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts – im Zuge der fortschreitenden Magyarisierung nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich von 1867 – bekam der Stadtteil den ungarischen Namen Gyárkülváros, wörtlich übersetzt „Fabrikvorstadt“. Nach dem Friedensvertrag von Trianon und der Abtretung der Stadt an Rumänien hieß der Stadtteil schließlich in der Zwischenkriegszeit rumänisch „Fabric²“, erst nach dem Zweiten Weltkrieg bekam er seinen heutigen Namen „Fabric“.