Facelifting für das Operngebäude

Sanierungsarbeiten an der Fassade des Gebäudes angekündigt

Bürgermeister Nicolae Robu hat sich neugierig erklärt, ob unter dem Marmor noch die Statuen des Kaisers Franz Joseph I. und der Kaiserin Elisabeth stehen.
Fotocollage: Zoltán Pázmány

Die Sanierungsarbeiten an der Opernfassade in Temeswar sollen demnächst beginnen. Das hat Bürgermeister Nicolae Robu vor einigen Tagen verkündet. Die Firma „Alex Dia Construct“ hat an der Ausschreibung teilgenommen und wird das Projekt durchführen. Die dafür vorgesehene Summe beträgt 632.000 Lei. Ende Februar soll der Vertrag zwischen der Stadt und der Firma unterschrieben werden, die Arbeiten werden voraussichtlich sechs Monate dauern. In dem berühmten Gebäude, das in der Stadtmitte liegt, sind gleich vier Kulturinstitutionen untergebracht: die Rumänische Oper Temeswar, das Nationaltheater, das Deutsche Staatstheater sowie das Ungarische Theater „Csiky Gergely“, was einen Sonderfall in Europa darstellt.

Über das Aussehen des Gebäudes nach Beenden den Arbeiten wurde noch nichts Konkretes gesagt: Wird das Hellmer- und Felner-Gebäude seinen ursprünglichen Charakter von 1875 erhalten oder bleibt man bei der Renovierung bei der vom Architekten Duiliu Marcu vorgeschlagenen Variante, die im Anschluss an den zweiten Brand im Jahre 1920 im Laufe der 1930er Jahre umgesetzt wurde?

Wie Operndirektor Corneliu Murgu für die BZ erklärte, sind „die Arbeiten absolut notwendig, da die Fassade, so wie sie heute aussieht, eine Schande für die Stadt darstellt. Es handelt sich schließlich um das bedeutendste Gebäude in der Stadt. Die Wirkung wird riesig sein, denn nach Beenden der Arbeiten, wenn die Fassade rein und renoviert ist, wird sich dies auf das Image des Gebäudes und der Stadt auswirken“.

Über das Image der Oper machen sich auch Historiker Gedanken, so etwa Ioan Haţegan: „Eine Variante ist das Abmontieren des Travertins und die Beibehaltung des Balkons. Auch die Revolutionäre verlangen die Beibehaltung des Balkons. Aber das Operngebäude wurde in den 1930er Jahren brüsk rumänisiert. Als Historiker würde ich vorziehen, dass das Gebäude seinen ursprünglichen Renaissance-Stil wiedererhält“.