Film ab! in Temeswar

Internationales Festival des Mitteleuropäischen Films hat begonnen

Projektmanager Alexandru Mihăescu stellt das Internationale Festival des Mitteleuropäischen Films in Temeswar vor.
Foto: CEFFTM

Am Sonntag hat in Temeswar das Internationale Festival des Mitteleuropäischen Films (CEFF) begonnen. Bis zum 9. September werden am Freiheitsplatz, im Timiş-Kino, im Saal Nr. 2 des Nationaltheaters sowie an anderen Orten in der Stadt an der Bega Produktionen aus 14 Ländern vorgeführt. Der Eintritt zu den Filmvorführungen ist frei. Das Festival des Mitteleuropäischen Films wurde vor sechs Jahren von dem Regisseur Radu Gabrea (1937 – 2017) ins Leben gerufen und geht nun erstmalig in Temeswar über die Bühne.
„Vor etwa einem Jahr haben die Gespräche mit der Stadt Temeswar begonnen. Nach dem Tod des Regisseurs Radu Gabrea hat die Schauspielerin Victoria Cociaş die Initiative übernommen und wir haben dann diese Initiative weitergeführt. Diese Filmwoche ist nun ein Test, um zu sehen, wie die Stadt darauf reagieren wird“, sagt Projektmanager Alexandru Mihăescu, selbst Schauspieler und Regisseur. Sieben Tage, sieben mitteleuropäische Filme, sieben Filme vom Balkan und viele andere Überraschungen: Das versprechen die Veranstalter des Internationalen Festivals des Mitteleuropäischen Films, neben verschiedenen anderen Ereignissen, die mit dem Filmfest in Zusammenhang stehen. Es handelt sich um Produktionen aus 14 Ländern Mittel- und Südosteuropas, die verschiedene Preise in ihren Herkunftsländern wie auch bei renommierten internationalen Festivals gewonnen haben und nun dem Temeswarer Publikum kostenlos angeboten werden.

Das zentrale Thema, das in diesem Jahr im Rahmen des Festivals besprochen wird, ist die „Kultur der Minderheiten“. „Wir haben diesen Begriff bewusst gewählt. Er steht natürlich im Zusammenhang mit der Stadt Temeswar und dem Banat, wo viele ethnische Minderheiten zuhause sind. Temeswar rühmt sich immer mit dem guten Nebeneinander dieser Minderheiten. Wir beziehen uns aber nicht nur auf die ethnischen Minderheiten, sondern auch auf die sozialen, kulturellen, sexuellen oder ökonomischen Minderheiten“, erklärt Alexandru Mihăescu. „Es ist ein breites Thema, das uns ermöglicht hat, die Filme in einer so kurzen Zeit auszusuchen“, fügt der Projektmanager hinzu. Durch das Medium Film sollen einige dieser Minderheiten zu Wort kommen und zu Toleranz als einem grundlegenden Wert aufrufen. Werkstätten, Ausstellungen, Debatten, Buchvorstellungen sowie Projektionen von studentischen Kurzfilmen ergänzen das diesjährige Programm des Internationalen Festivals des Mitteleuropäischen Films. Im Timiş-Kino, einem der wenigen Kinos in Temeswar, entfaltet sich der Filmwettbewerb. „Wir haben das Kino für die gesamte Woche besetzt. Hier werden die ost- und südosteuropäischen Filme von einer Fachjury bewertet“, so Alexandru Mihăescu.

Heute Abend werden mehrere Filme vorgeführt. Die Synagoge in der Innenstadt, die meist für Besucher geschlossen ist, öffnet heute ihre Tore, um ab 16 Uhr eine Vorführung von Dokumentarfilmen zu beherbergen. Es handelt sich um „Das Erbe von Goldfaden“ (2004) und „Juden zum Verkauf“ (2012) in der Regie von Radu Gabrea, gefolgt von „Soul Exodus“ (2016) von Csaba Bereczki, dem historischen Film „Das Tal des Muts“ (2010) in der Regie von Dan Wolman, und vielen anderen Dokumentarstreifen. Außerdem steht eine Vorführung von mehreren jiddischen Filmen auf dem Programm. Eine Filmvorführung im Freien ist für 21 Uhr am Freiheitsplatz angesetzt. Filmliebhaber können sich hier „Das Tagebuch des Lokführers“, eine serbische Komödie aus dem Jahr 2016, ansehen. Das gesamte Programm kann von der Internetseite www.cefftm. ro  abgerufen werden.