Film über die von Rumänien geretteten Polen im Zweiten Weltkrieg

Bukarest – Im Rahmen der didaktischen Veranstaltungen zum Vorfeld des Zweiten Weltkriegs wird im Bukarester Kulturhaus „Friedrich Schiller“ in Kooperation mit dem polnischen Kulturinstitut am Donnerstag den 16. Mai um 18 Uhr der Film „Polonezi salvați de Români“ (Polen, gerettet von Rumänen) von Cristian Amza gezeigt. Es geht um die Zeit des deutschen Angriffs auf Polen 1939. Um Rumäniens Position diesbezüglich zu klären, ließ König Carol II. am 6. September den Kronrat einberufen. Man entschied sich für Neutralität.

Am 9. September beschloss Polen, seinen Staatsschatz nach Rumänien auszulagern: 70 Tonnen Gold querten das Land im Zug und wurden in Konstanza auf ein britisches Schiff verladen. 2.734,104 Kilogramm Gold wurden der Rumänischen Nationalbank anvertraut, es wurde 1947 zurückerstattet. Von 17.-18. September, nach dem Angriff der UdSSR im Süden Polens, suchten der polnische Präsident, der Kommandant der polnischen Armee und der Außenminister Zuflucht in Rumänien. Bis zum 8. Oktober taten es ihnen 25.000 polnische Soldaten gleich, die in Lager untergebracht wurden. Nur grobe Schätzungen gibt es über die geflüchteten Zivilisten: zwischen 35.000 und 75.000, einschließlich Durchreisender an die 100.000. Ihnen wurde von einem bürgerlichen Hilfskomitee, das sich aus Mitgliedern rumänischer und polnischer NGOs aus der Diaspora (USA, Großbritannien) zusammensetzte, geholfen. Am 19. September 1939 wurde die Vereinigung der Polen in Rumänien unter Tytus Czerkawski, Mitglied des rumänischen Senats, gegründet. Das Hilfskomitee eröffnete im ganzen Land 50 Niederlassungen, 40 Kulturbüros,10 Grundschulen und 7 Mittelschulen sowie 22 Büchereien. Nach Kriegsende wurden die Flüchtlinge zurück in die Heimat geschickt.

Die geschichtlichen Hintergründe präsentieren die Historiker Prof. Dr. Petre Otu und Prof. Dr. Radu Ciuceanu. Als weitere Redner sind geladen: Agnieszka Skieterska, Direktorin des polnischen Instituts, und TVR-Regisseur Cristian Amza. Projektkoordinatorin: Aurora Fabritius. Vortragssprache: Rumänisch. Der Eintritt ist frei.