Filmfestival von Mediasch

Streifen von Rainer Werner Fassbinder, Wim Wenders, Edgar Reitz oder Werner Herzog

Mediasch - Deutschland ist das Gastland des vom bekannten Regisseur Radu Gabrea organisierten Mitteleuropäischen Filmfestivals Mediasch (MECEFF – Medias Central European Film Festival), das vom 24. bis 28. Juni (und nicht wie bisher Anfang September) stattfindet. Darüber hinaus hat Gabrea eine Reihe alte und restaurierte Streifen in Jiddisch ausgewählt, die gezeigt werden. Das Filmfest umfasst wiederum einen Wettbewerb, in dessen Rahmen Streifen aus sieben mitteleuropäischen Staaten – Tschechische Republik, Slowakei, Österreich, Ungarn, Rumänien, Polen und Slowenien – konkurrieren.

Es sind Filme, die auf nationaler Ebene ausgezeichnet und von den Kulturinstituten dieser Staaten vorgeschlagen wurden. Rumänien wird vom Streifen „Despre oameni şi melci“ von Tudor Giurgiu repräsentiert. Aus diesen Staaten kommen jedoch auch andere Filme zur Vorführung. Gezeigt werden die Streifen unter freiem Himmel am Platz vor dem Rathaus, im Kino Mediensis, im Traubesaal sowie in der Synagoge, das detaillierte Programm ist unter www.meceff.ro zu finden.

Ehrengast der dritten Ausgabe des Festivals ist die Filmproduzentin Regina Ziegler. Sie wird einige der von Wolf Gremm gedrehten Streifen (Fabian, Rainer Werner Fassbinder: Letzte Arbeiten), Korczak von Andrzej Wajda oder den Fernsehfilm „Mutter muss weg“ (2012) vorstellen. Für Donnerstagvormittag ist ein Symposium angesagt, bei dem die Produzentin über das deutsche Kino und das öffentliche Fernsehen sprechen wird. Aus dem Gastland wird aber auch eines der weltweit bedeutendsten Kurzfilmfestivals – jenes von Oberhausen – präsentiert.

Aus dem Gastland Deutschland wählte Radu Gabrea berühmte Streifen von Rainer Werner Fassbinder, Wim Wenders, Edgar Reitz und Werner Herzog aus. Fassbinders „Lili Marleen“ mit Hanna Schygulla in der Hauptrolle ist Montagabend, nach der offiziellen Eröffnung des Festivals, um 21.45 Uhr vor dem Rathaus zu sehen, die „Lisbon Story“ von Wim Wenders (1994) am Dienstag, 14 Uhr im Mediensis-Kino, wo um 21.30 Uhr der kürzlich von Margarethe von Trotta gedrehte Streifen über Hannah Arendt mit Barbara Sukowa in der Hauptrolle gezeigt wird. Wenders „Der Himmel über Berlin“ ist Mittwochabend (21.30 Uhr, Mediensis-Kino) zu sehen, der Streifen über Kaspar Hauser „Jeder für sich und Gott gegen alle” von Werner Herzog (1974) kommt am Donnerstag, 17 Uhr, im Traubesaal zur Vorführung. Gezeigt werden ferner eine Reihe von Festivalpräsident Gabrea in Deutschland gedrehte Streifen, darunter „Rosenemil“ (Mittwoch, 21.45 Uhr vor dem Rathaus), „Fürchte dich nicht, Jakob!“ (nach Cariagales „O făclie de Paşte“) oder „Ein Mann wie Eva“, eine Hommage an Fassbinder von Gabrea.

Die fünf Filme in Jiddisch aus den Jahren 1935-1948 werden von Montag bis Mittwoch nachmittags in der Synagoge gezeigt. Sie stammen aus dem Bestand des Zentrums für jüdischen Film der Universität Brandeis in Waltham/Massachusetts, wurden restauriert und englisch untertitelt. Die Preisverlehung und Abschlussgala des diesjährigen Festivals findet am 28. Juni um 20 Uhr am Platz vor dem Rathaus statt.