Flüchtlingskrise: „Rumänien weder Transit- noch Zielland“

Premier keilt erneut gegen Staatschef

Bukarest (ADZ) - Auf einer Pressekonferenz hat Präsident Klaus Johannis am Montagabend die Erkenntnisse der tags davor stattgefundenen Brüsseler Beratungen zur Flüchtlingskrise bekanntgegeben. Nach wie vor sei Rumänien „weder Transit- noch Zielland“ der Flüchtlingsströme, allerdings geografisch sehr nah zu deren bevorzugten Routen gelegen, zeigte Johannis auf.

Rumänien habe beim Sondertreffen die Verstärkung seines Einsatzes innerhalb der EU-Grenzschutztruppe Frontex angeboten, zudem werde man sich an den kollektiven Bemühungen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beteiligen, so der Staatschef. Von den Journalisten auf den jüngsten Affront des Premiers angesprochen, begnügte sich Johannis zu bemerken, dass Victor Ponta in letzter Zeit „sehr streitsüchtig“ sei – offenkundig meine er, „damit von seinem Gerichtsverfahren wegen Steuerbetrugs und Beihilfe zu Geldwäsche ablenken zu können“.

Wenige Stunden davor hatte der Regierungschef bezüglich des Brüsseler Treffens geäußert, dass Johannis daran „wie die Taubstumme am Tanz“ teilgenommen habe – der Präsident tue nichts, so Ponta, er reise „nach Brüssel und zurück und schweigt sich aus“. Daher wolle er „sowohl gegenüber den Menschen als auch dem Bürger Klaus“ klarstellen, dass jemand „die Bürger dieses Landes schützen“ müsse – weshalb er nach Sofia zum Treffen mit Amtskollegen gereist sei, so Pontas Antwort auf Johannis’ jüngste Rüge.