Fördergelder: 600 Millionen Euro für Westrumänien

Städtische Entwicklung mit Priorität durch das operationelle Regionalprogramm

Unterstützung sollen nach neuesten Planungen auch Städte erhalten, um ihre öffentliche Straßenbeleuchtung auszuweiten bzw. um diese effizienter zu gestalten. Im Bild: Leuchtkörper werden an den Häuserfassaden in der Temeswarer Altstadt angebracht.
Foto: Zoltán Pázmány

Die Finanzen des Operationellen Regionalprogramms POR für die Regionen Rumäniens fließen im kommenden EU-Haushalt nach einem Verteilerschlüssel, der zur Hälfte von der Bevölkerungsanzahl und zu 50 Prozent von der Fläche der Region abhängig ist. Bedingt sind die Fördermittel gelegentlich auch von der jeweiligen Wirtschaftsregion. Dies geht aus der Planungskonferenz der Agentur der Entwicklungsregion West hervor. 5,4 Milliarden Euro stehen sieben Entwicklungsregionen in Rumänien zur Verfügung; die vergleichsweise als besonders gut entwickelt eingestufte Region um Bukarest und im Kreis Ilfov erhält eine Sonderzuwendung, die jedoch die niedrigste unter den Regionen Rumäniens ist. Die Westregion, mit den Verwaltungskreisen Arad, Karasch-Severin, Hunedoara und Temesch, erhält insgesamt 642 Millionen Euro – was sowohl europäische Fonds, aber auch die Mitfinanzierung aus Rumänien einschließt. Der dauerhaften städtischen Entwicklung kommen 42 Prozent der Gelder zu, die Verkehrsinfrastruktur erhält 14 Prozent.

Wie aus den Daten der Entwicklungsagentur ADR hervorgeht, werden im kommenden Haushaltsplan der EU-Mittel für die Westregion hohe Summen für Technologietransfer, für die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen, für neue Betriebe und erweiterte Produktionskapazitäten, aber auch für Technologie-Inkubatoren, die Existenzgründungen unterstützen, bereit gestellt. Über das POR-Programm werden ebenso Anlagen finanziert, die durch alternative Energiequellen betrieben werden, oder Unternehmen, bei denen noch keine drei Jahre seit ihrer Gründung verstrichen sind.

Die Finanzierung über EU-Gelder ist künftig je nach Region verschieden und auch von der Größe des jeweiligen Betriebs abhängig: So erhalten westrumänische Großunternehmen Fördermittel bis zu 35 Prozent der Investitionssumme, mittlere Betriebe bis 45 Prozent und Kleinbetriebe bis zu 55 Prozent. Die Unterstützung für Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden beträgt in der Westregion 26,8 Millionen Euro. Nutznießer sind öffentliche Behörden. In Frage kommen Wärmedämmung an Gebäuden, Inneninstallationen sowie die Nutzung erneuerbarer Energien. Die diesbezüglichen Förderungen sind in drei Kategorien aufgeteilt. Zum einen geht es um Wachstumsregionen, wobei an sieben Großstädte – darunter auch Temeswar – und ihr Umfeld gedacht ist. Dazu kommen städtische Entwicklungsregionen. Als solche werden die anderen 33 Kreishauptstädte angesehen. Auf die Westregion bezogen geht es um Arad, Deva und Reschitza. Über eine dritte Schiene werden sogenannte Zentren zur regionalen Entwicklung gefördert. Dies sind landesweit 271 Städte, 38 davon in der Westregion.

31 Millionen Euro stehen der Westregion für Nachhaltigkeit in Sachen Kulturerbe zur Verfügung. Dabei geht es um 4000 Denkmäler im Staatseigentum. Nutznießer sind öffentliche Verwaltungen, Glaubensgemeinschaften und regierungsunabhängige Organisationen. Konkret gedacht wird dabei an Innenmalerei, Fresken, Restaurierung von Fassaden, aber auch um Marketing und Tourismusförderung.

Reichlich Geld fließt in die Verbesserung von Verkehrsinfrastruktur mit regionaler und lokaler Bedeutung. Ein besonderer Fokus richtet sich dabei auf Überführungen und Verkehrsknotenpunkte, um den direkten Anschluss an Autobahnen zu sichern, auf Umweltschutzmaßnahmen und Schutzwälle aus Bäumen. Die Auswahlkriterien, um Autobahnanbindungen finanziert zu bekommen, reichen von der Anzahl der Personen, die die jeweilige Kreisstraße nutzen, bis hin zur strategischen Bedeutung der Straße. Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit einer solchen Anbindung an die Autobahn sowie die Qualität der Straße sind weitere Aspekte, die in die Waagschale fallen.