Fremdenverkehr mit starkem Wachstum

Erhöhtes Interesse an Rumäniens Kurorten

dc. Bukarest - Rumäniens Bürger fahren vermehrt in den Urlaub, einheimische Reisebüros verzeichnen zurzeit ein sattes Umsatzplus. Dies teilte der Vorsitzende des Landesverbands der Reiseagenturen Rumäniens (ANAT), Alin Burcea, vor Kurzem mit. Allein sein Büro, Paralela 45, habe heuer um 26 Prozent mehr Dienstleistungen verkauft als im vorigen Jahr, die Schwarzmeerküste sei zurzeit ausgebucht. Burcea beobachtet ein wachsendes Interesse für das Inland, Kurorte wie Bad Felix/Băile Felix bei Großwardein/Oradea würden sich dieses Jahr so gut verkaufen wie in den vergangenen zehn Jahren nicht. Auch das heruntergekommene Herkulesbad/Băile Herculane im Banater Bergland sowie der Doppelkurort Călimăneşti-Căciulata im Alttal/Valea Oltului nördlich von Râmnicu Vâlcea würden sich einer stark erhöhten Nachfrage erfreuen. Doch die stärkste Nachfrage gebe es laut Burcea für Spanien, dessen Küsten nun von rumänischen Urlaubern so richtig entdeckt werden. Früher galt das Interesse vor allem Griechenland und der Türkei, aber die Wirtschaftskrise in Griechenland und die andauernden politischen Unruhen in der Türkei hätten auch hierzulande die Nachfrage für diese Urlaubsländer gedämpft.

Was die einheimischen Kurorte anbelangt, so ist zum Beispiel in Bad Felix in den vergangenen Jahren relativ viel investiert worden, es entstanden neue Vier- und Fünf-Sterne-Anlagen, das Wellness-Angebot wurde entsprechend ausgebaut. Auch die Stadt Großwardein hat relativ viel in ihr touristisches Angebot investiert und sich als Komplementärangebot zu Bad Felix im In- und Ausland vermarktet. Andere Kurorte jedoch, allen voran Herkulesbad, aber auch die traditionsreichen Bäder Govora und Olăneşti im Kreis Vâlcea zum Beispiel, konnten sich trotz mehrmaliger Versuche nach den gescheiterten Privatisierungen der 2000er Jahre noch nicht erholen. Kleinere Standorte wie Busiasch/Buziaş im Kreis Temesch/Timiş oder Moneasa im Kreis Arad zählen in der großen Liga des Fremdverkehrs kaum, beschränken sich weiterhin auf den staatlich geförderten Pensionisten- oder Gewerkschaftstourismus, der in Rumänien noch praktiziert wird.