Für die Verbesserung der Luftqualität

Kronstädter Kreisrat genehmigte Bericht zu Maßnahmenplan

Grünflächen wie vor dem Kronstädter Aro-Hotel oder im Kronstädter Zentralpark (im Hintergrund) tragen zu einer besseren Luftqualität bei.
Foto: Hans Butmaloiu

Die Kronstädter Kreisagentur für Umweltschutz hat einen Bericht für das Jahr 2012 im Vergleich zu 2011 ausgearbeitet bezüglich der Durchführung des integrierten Programms für die Luftqualität, mit besonderem Akzent auf den Gehalt an Staubpartikeln, Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid. Die vorgesehenen Maßnahmen beziehen sich auf die Verminderung dieser Schadstoffe. Die Kreisagentur hat gemeinsam mit dem Kronstädter Kreiskommissariat der Umweltgarde ständig die Durchführung dieser Maßnahmen überwacht, hat Messungen vorgenommen und Informationen gesammelt, aufgrund derer dem Kreisrat ein Bericht vorgelegt werden konnte. Dieser umfasst auch eine Synthese der verzeichneten Luftqualität in Kronstadt/Braşov und Petersberg/Sânpetru in der Zeitspanne 2008 bis 2012 anhand der Daten von den dafür eingerichteten Messstellen. Die Kronstädter Kreisagentur für Umweltschutz hat regelmäßig die Bevölkerung über den Messstand informiert. Ausgehend von diesen Werten kann auch behauptet werden, dass im Falle von einigen Überschreitungen diese ein sehr geringes Risiko für die Vegetation dargestellt haben.

Das diesbezügliche Programm wurde laut Regierungsbeschluss Nr. 543/2004 und den späteren Ergänzungen ausgearbeitet. Dabei wurden die europäischen Normen berücksichtigt. Die Durchführung der Bestimmungen des Programms wurde im Kreisgebiet ständig von der Agentur für Umweltschutz und dem Kreiskommissariat der Umweltgarde beaufsichtigt. Die Feststellungen wurden an die Direktion für Investitionen, Städtebau, Gebietsverwaltung und Naturschutz des Kreisrates weitergeleitet.
Das integrierte Programm für Luftqualität (PIGCA) wurde 2009 gestartet und von einer technischen Kommission ausgearbeitet, die vom Präfekten des Kreises ernannt wurde und Fachleute aus dem Bereich umfasst. Seither wurden an bestimmten Stellen Messungen bezüglich der Schadstoffe in der Luft vorgenommen und die Ursachen dieser Emissionen analysiert. Durch das Programm wurden Maßnahmen festgelegt, die zur Verminderung dieser Schadstoffe in der Luft führen sollen. Diesbezügliche Messstationen gibt es in Kronstadt an der Bukarester Straße, an der Castanilor-Straße, am Vlahuţă-Boulevard, am Gării-Boulevard und in Petersberg in der Mühlgasse. Es sind Stellen, an denen ein besonders hohes Verkehrsaufkommen verzeichnet wird und somit auch die Konzentration von Schadstoffen höher liegt als in den restlichen Stadt- oder Gemeindeteilen. Dabei wurde festgestellt, dass die vorgesehenen Werte häufig überschritten wurden.

Scheinen auf den ersten Blick einige der im Programm enthaltenen Maßnahmen auch als nicht besonders wirksam, so haben diese trotzdem einen beträchtlichen Einfluss auf die Luftqualität. Beispielsweise dadurch, dass Straßen vor allem in den regenarmen Perioden mit Wasser bespritzt werden, dass diese instand gehalten werden, und zwar nicht nur die Hauptstraßen, sondern auch die in den Randbezirken liegenden Straßen. Somit ist der Gehalt an Staubpartikeln in den letzten beiden Jahren stark gesunken. Positive Maßnahmen trafen die Bürgermeisterämter von Kronstadt, Zeiden/Codlea, Weidenbach/Ghimbav. Die dafür zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel aus dem Stadthaushalt waren nicht gering. Allein in Kronstadt wurden 65 Straßen auf einer Gesamtlänge von 50 km eingehenden Reparaturen unterzogen. Es wurden 3900 zusätzliche Parkplätze eingerichtet. Einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität im Kreisvorort stellt der Bau der Umgehungsstraße von Kronstadt dar, durch die vor allem der Verkehr der schweren Fahrzeuge innerhalb des Stadtgebiets beseitigt wurde. Auch die Überfahrt, die die Verbindung des Tractorul-Stadtviertels mit Bartholomä sichert, hat wesentlich zur Umleitung einer großen Anzahl von Verkehrsmitteln aus dem zentralen Stadtgebiet hinaus beigetragen. Eine weitere wichtige Maßnahme, die vom Kronstädter Bürgermeisteramt getroffen wurde, war die Anschaffung neuer umweltfreundlicher Linienbusse für das städtische Transportunternehmen und das Verbot des Verkehrs großer Busse in der Altstadt.

Ein ebenso wichtiger Schritt, der durchgeführt wurde, war die Verlagerung mehrerer Betriebe aus dem Stadtgebiet an den Stadtrand oder gar außerhalb von Kronstadt. Die Erdölraffinerie, das Hidromecania-Werk, das Unternehmen für Werkzeugherstellung (IUS), die Möbelfabrik, das Traktorenwerk, all diese Einrichtungen sind heute Erinnerung. An deren Stelle werden Freizeitzentren, Handelskomplexe, Wohnquartiere errichtet.
Mittels durchgeführter Kontrollen konnten Luftverschmutzer ausgekundschaftet werden, die die festgelegten Normen nicht berücksichtigten. Das war der Fall beim Elektro-Wärmeheizkraftwerk der Stadt (CET), das durch den Ausstoß von Abgasen und Staubpartikeln zur Überschreitung der zugelassenen Werte führte, besonders im Umfeld des Unternehmens. Im Jahre 2012 funktionierte das Fernheizkraftwerk gar nicht, sodass das Lager bei Petersberg für die Asche, die durch die Kohleverbrennung entstand, geschlossen wurde. Doch sind hier weitere bis 2015 vorgesehene Maßnahmen durchzuführen, um die Verbreitung der Staubpartikel ganz einzudämmen. Das Fernheizkraftwerk hat den Verbrauch von Kohle in den Jahren 2008 bis 2011 von 457.134 Tonnen auf 141.799 Tonnen vermindert. Dieses auch dadurch, da in dieser Zeitspanne die Anzahl der Wohneinheiten, die an das Fernheizungsnetz angeschlossen waren, von 21.835 auf 7500 gesunken ist. Seit Oktober 2011 ist kein einziges Appartement mehr an dieses Netz angeschlossen. Gegenwärtig liefern zwei neue Unternehmen Heizung und Warmwasser an die Nutznießer, Bepco zu 80 Prozent und Tektron zu 20 Prozent, wobei von beiden nur Gas als Heizstoff verwendet wird. Hinzu kommen noch einige Heizzentralen, die an dieses Netz angeschlossen wurden.

Durch die wärmedämmende Isolierung der Wohnblocks und der dadurch sinkenden Nachfrage an Wärme ist die Konzentration an Schadstoffen auch gesunken. Im Jahr 2011 wurden 50 Wohnblocks  durch das vom Bürgermeisteramt mit Unterstützung der Regierung geförderte Programm thermisch isoliert. 2012 wurden zehn weitere derartige Vorhaben abgeschlossen, für weitere 97 sind die Anträge und Projekte fertig, doch ist das Programm vorläufig in die Sackgasse geraten. Eine Maßnahme, die ebenfalls positive Folgen zeigte, ist die der Modernisierung und Überholung der Heizanlagen von Schulgebäuden und Kindergärten durch die vom Bürgermeisteramt eingeleiteten Maßnahmen.
Nicht zu vergessen die erneuerbaren Energien. Diesbezüglich gibt es Ansätze, die auch vom Bürgermeisteramt eingeleitet wurden. Durch Solarzellen konnte die Versorgung mit Warmwasser in einigen Schulen und Kindergärten gesichert werden. Dank der gesetzlich gebotenen Vergünstigungen sind immer mehr Privatpersonen interessiert, den Bedarf an Energie für den eigenen Haushalt durch Solarzellen zu sichern.
Vermindert wird die Konzentration an Schadstoffen auch durch die Erweiterung von Grünflächen in den Stadtgebieten. In Kronstadt wurden 2011 die Parkanlagen im Stadtteil Noua sowie auf der Tiberiu-Bredicianu-Allee im Umfeld der Burgpromenade erweitert. 2012 wurden diese Modernisierungsarbeiten in den Parkanlagen Nicolae Titulescu, Schaeffler, Magnoliei, Trandafirilor fortgeführt. Baumsetzlinge wurden gepflanzt und Blumenbeete angelegt, obwohl man deswegen hin und wieder auch kritische Stimmen hört: Weshalb Ausgaben für Blumen? In letzter Zeit sind entsprechende Initiativen auch seitens des Zeidner Bürgermeisteramtes im Stadtgebiet feststellbar.

Nicht zuletzt ist eine breite Informations- und Aufklärungskampagne durchgeführt worden hinsichtlich der Rolle, die eine saubere Luft für die Gesundheit der Bewohner spielt. Besonders die Zusammenarbeit mit dem Schulamt und den Schulen hat sich positiv ausgewirkt, ebenso wie die mit den Medien, durch Interviews oder Mitteilungen seitens der Kreisagentur für Umweltschutz beziehungsweise der zuständigen leitenden Personen aus den lokalen oder Kreisbehörden. Als ehemalige „Grüne Stadt“ ist die Stadtverwaltung Kronstadt bemüht, die eingeleiteten Projekte fortzuführen und auszuweiten. Der Kronstädter Kreisrat unterstützt alle diesbezüglichen Initiativen im Gebiet.
Auch wenn die in letzter Zeit getroffenen Maßnahmen positive Folgen zeigten und die Luftqualität sich allgemein in die entsprechenden Normen eingliedert, muss noch einiges getan werden. Beispielsweise müsste die Tätigkeit der Entsorgungsunternehmen im Stadtgebiet besser laufen, und vor allem kontrolliert werden. Zwar wird täglich der Müll in den Neubauvierteln beseitigt, doch ist der Geruch im Umfeld der Müllcontainer unausstehlich. Ähnlich steht es um den Lärm, der durch bauliche Veränderungen oder durch Baustellen verursacht wird. Unerlaubt ist das Reparieren von Fahrzeugen auf Parkplätzen. Und die Aufzählung könnte fortgesetzt werden. Für alle Vergehen gibt es auch Bestimmungen des Kreis- oder Stadtrates. Doch bis nicht gegen all diese Vergehen mit Geldstrafen vorgegangen wird, ist es schwer, Menschen zu disziplinieren.