Gedenken an Flucht und Deportation

Veranstaltungen als Mahnung der Geschichte

Die evangelische Kirche in Sächsisch-Regen

Eine Gedenktafel in Sächsisch-Regen erinnert an den Exodus der Siebenbürger Sachsen aus dem Reener Ländchen im Herbst 1944.

Sächsisch-Regen - Nach dem Frontwechsel Rumäniens im Zweiten Weltkrieg und dem beginnenden Rückzug der deutschen Truppen zogen die meisten Sachsen aus dem Norden Siebenbürgens mit diesen in Richtung Westen mit. Das geschah im September 1944. In Südsiebenbürgen hingegen wurden die Sachsen im Januar 1945 in die Sowjetunion deportiert. Die Nordsiebenbürger Sachsen flohen damals, obwohl die Russen noch gar nicht in ihre Gebiete gekommen waren.

Im Januar 1945 waren sie auch hier und haben dann tatsächlich alle deutschen Männer zwischen 17 und 45 Jahren und die Frauen zwischen 18 und 30 Jahren, die noch in Nordsiebenbürgen verblieben waren, zur Zwangsarbeit deportiert. Die Deportierten konnten nur wenige Sachen mitnehmen, obwohl sie unter schlechtesten Bedingungen mehr als zwei Wochen unterwegs waren und sie bittere Jahre vor sich hatten. In Sächsisch-Regen/Reghin fand am 24. August 2014 ein Gedenkgottesdienst in der Evangelischen Kirche statt, wo an den Beginn der Flucht der Siebenbürger Sachsen aus Nordsiebenbürgen vor 70 Jahren erinnert wurde. Bei diesem Anlass wurde eine Marmortafel enthüllt und geweiht. Alle anwesenden Gemeindeglieder, die damals im Treck mitzogen, erhielten ein Abzeichen.

In Hermannstadt/Sibiu wurde der Deportation in die Sowjetunion am 11. Januar 2015 gedacht. An diesem Gedenkgottesdienst nahm auch der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis teil. Ein weiteres Mal wurde an schwerwiegende Ereignisse in der Geschichte der Siebenbürger Sachsen erinnert, es waren für diese harte Schicksalsschläge, die bis in die heutigen Tage Auswirkungen haben. Sie haben nämlich dazu beigetragen, dass die Anzahl der Sachsen, die Siebenbürgen wesentlich geprägt haben, stark zurückging und haben schließlich auch zu der späteren Auswanderung nach Deutschland geführt.