Gedenktag nicht Jubiläum

30 Jahre seit der Revolte der Lastkraftwagenbauer im Blickpunkt

Kronstadt – Anlässlich des 30. Jahrestages der Revolte der Arbeiter vom Kronstädter Lastkraftwagenwerk am 15. November 1987, werden in der Stadt unter der Zinne mehrere Veranstaltungen, darunter eine Sondergala, Ausstellungen, Langlauf auf der Trasse der damaligen Aufständischen organisiert, ein Dokumentarfilm gezeigt, eine Musikpremiere zu hören sein.

Im Rahmen einer Pressekonferenz der Organisatoren des Projektes „Braşov 1987“ - dem Geschichtsmuseum des Kronstädter Kreises, dem Verein 15. November, dem Kreis- und Munizipalrat -, betonten diese es handele sich um einen Gedenktag und nicht eine Jubiläumsfeier unter deren Vorwand Kontroversen ausgelöst werden könnten. Es ist ein historisches Ereignis nicht nur für die Stadt und das Land, sondern auch von internationalen Ausmaßen. Das Geschichtsmuseum führt einige Projekte mit gleichen Institutionen aus Polen, Albanien und Ungarn durch. An den Veranstaltungen wird es eine hochrangige Beteiligung geben, betonte der Vorsitzende des Kronstädter Kreisrates Adrian Veştea. Es wird auch die Teilnahme von Staatspräsident Klaus Johannis nicht ausgeschlossen.

In diesem Jahr wurde der Dokumentarfilm „Braşov 1987. Zwei Jahre zu früh“ in der Regie von Liviu Tofan erstellt, dessen erste Variante beim Festival des historischen Films im Rosenau/Râşnov gezeigt wurde. Die offiziellen Veranstaltungen werden am Samstag, dem 11. November, mit dem traditionellen Langlauf eingeleitet. Am Stichtag Mittwoch, dem 15. November, wird beim Marterl vor dem Kreiskrankenhaus ein Tedeum stattfinden, Kränze werden niedergelegt. Am Abend, 18.30 Uhr, findet im Geschichtsmuseum im Alten Rathaus die Gala statt, wobei der Dokumentarfilm gezeigt wird, und die Uraufführung des sinfonischen Werks „Die innere Leiter“ von Octavian Nemescu stattfindet. An Schulen werden Treffen mit ehemaligen Teilnehmern an der Revolte organisiert, diesbezügliche Comics gezeigt. Zwei Ausstellungen werden im Geschichtsmuseum zu sehen sein: „Aktion 1511. Die Revolte von Kronstadt vom 15. November 1987 in den Securitate-Archiven“, die vom 15. November bis zum Januar 2018 geöffnet sein wird. In einer zweiten Ausstellung zu dem Ereignis von der gleichen Institution, die bis zum 10. Oktober 2018 geöffnet ist, werden persönliche Gegenstände der Aufständischen, Foltergegenstände aus dem Jilava-Gefängnis und technische Ausstattungen der Securitate zu sehen sein.

Das Kronstädter Bürgermeisteramt schreibt diesen Monat einen Wettbewerb für ein Denkmal aus, das der Revolte vor 30 Jahren gewidmet ist. Der Standort dafür soll vor dem Kreiskrankenhaus sein. Die Kosten dafür werden aus dem Stadthaushalt getragen. Das Denkmal soll nächstes Jahr verwirklicht werden.