Gefährdung durch Wasserkraft

Bis 2015 soll Managementplan für Natura 2000-Schutzgebiet in den Fogarascher Bergen fertig sein

Wissenschaftler sollen Habitate und Spezies für den Managementplan inventarisieren, sagte Laurian Gheorghe von der Schutzgebietverwaltung.
/ Foto: Holger Wermke

Hermannstadt – Bis 2015 soll ein Managementplan für das Natura 2000-Schutzgebiet in den Fogarascher Bergen/Munţii Făgăraş ausgearbeitet sein. Das teilten die Verantwortlichen für die Verwaltung der zwei Teilgebiete „Fogarascher Gebirge“ und „Piemont Făgăraş“ am Donnerstag auf einer Pressekonferenz beim Kreisrat Hermannstadt/Sibiu mit. Die Ausarbeitung erfolgt im Zuge eines EU-Projektes, dass bereits im Juli dieses Jahres genehmigt wurde.

Vorgestellt wurde das Projekt von den Mitarbeitern der Verwaltungsinstitution für das Schutzgebiet, Laurian Gheorghe und Projektmanager Alexandru Nicoară. Anwesend waren mit Adrian Cre]u und Ovidiu Prodan auch die Leiter der Forstämter Ocolul Silvic Răşinari R.A. in R²{inari und Ocolul Silvic Izvorul Florii R.A. in Freck/Avrig, die seit 2010 das Schutzgebiet verwalten. Unterstützt und beraten werden sie nach offizieller Darstellung durch den Verein „Mun]ii Făgăraş“, der auch Begünstigter des genannten EU-Projektes ist.

Das Projekt als solches diene der wissenschaftlichen Erfassung und Inventarisierung der Pflanzen, Tiere und unterschiedlichen Lebensräume im Schutzgebiet, erklärte Gheorghe. Die Daten werden in elektronischen Karten verarbeitet, es werden Gefährdungspotenziale bewertet und Eigentumsverhältnisse erfasst. Für diese Arbeiten ist im Projekt ein Zeitraum von 36 Monaten vorgesehen, sodass mit einer Fertigstellung des Managementplans spätestens 2015 zu rechnen ist.

Derweil werden im 244.000 Hektar großen Schutzgebiet Tatsachen geschaffen, die das eigentliche Ziel, nämlich die Bewahrung des Naturzustandes im Einklang mit den Bedürfnissen der Bewohner der 27 Ortschaften im Natura 2000-Gebiet, konterkarieren. Größte Gefahr sind nach Aussage von Nicoar² Kleinwasserkraftwerke. Derzeit sind 33 Kleinwasserkraftwerke in Planung bzw. im Bau, Vorhaben, die wesentlich in die natürliche Umwelt eingreifen und beispielsweise die Wanderung von Fischen in Bachläufen behindern. Ein weiteres Problem ist laut Nicoar² die Abholzung, vor allem im Kreis Argeş.

Das Schutzgebiet mit den zwei Teilzonen erstreckt sich über die vier Kreise Hermannstadt (19,9 Prozent Flächenanteil), Kronstadt/Braşov (27,6 Prozent), Argeş (43,6 Prozent) und Vâlcea (8,9 Prozent). Das Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung „Fogarascher Berge“ beherbergt 33 schützenswerte Habitate und 23 gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Der „Piemont Făgăraş“ ist als Vogelschutzgebiet ausgewiesen, in dem 20 schützenswerte Vogelarten leben.