Geld für besseren Klang

120.000 Euro für die Verbesserung der Akustik des Thalia-Saal im Kreishaushalt vorgesehen

So stellen sich die Fachleute die neue Bühne vor. Foto: Hermannstädter Philharmonie

Hermannstadt - Nicht alles, was in der Hermannstädter Philharmonie gespielt wird, klingt so gut, wie es sollte. Das hat aber nicht mit den Fähigkeiten der Musiker zu tun. Schuld daran ist die verbesserungswürdige Akustik der Bühne und des Saals. Dieses Problem soll im Sommer nächsten Jahres behoben werden. Im Haushaltsvoranschlag des Kreises Hermannstadt/Sibiu ist für die „Finanzierung der Herrichtung des Thalia-Saals zwecks Optimierung der Akustik“ eine Summe von umgerechnet 120.000 Euro vorgesehen.

Schon lange beschweren sich sowohl die Musiker als auch das Publikum über die nicht optimalen Klangbedingungen im Thalia-Saal. „Das Klavier und die Streicher werden im Saal viel leiser gehört. Hingegen hört man sehr gut die weiter hinten platzierten Schlag- und Blechblasinstrumente“, erklärte Ioan Bojin, der Direktor der Philharmonie, die momentane Lage. Die Täfelung der Bühne mit Holzplatten soll diese Situation verbessern.

Das in diesem Jahr von den Fachleuten der Bukarester Universität für Architektur und Stadtplanung „Ion Mincu“ ausgearbeitete Gutachten stellte nicht nur einen Unterschied der Klangstärke verschiedener Instrumentengruppen, sondern auch eine ungleichmäßige Verteilung des Tons im Saal fest. So hört man die Musik am besten im hinteren Teil des Parterres sowie in der Loge im zweiten Stock. In den Seitenlogen sowie im vorderen Teil des Saals ist der Klang hingegen viel schwächer. Bis Ende Oktober wird das Projekt der akustischen Neugestaltung der Bühne von einem Hermannstädter Unternehmen ausgearbeitet. Die Kosten von rund 10.000 Euro übernimmt der Kreisrat.

Das Vorhaben sieht die Verkleidung der Bühne mit Platten aus massivem Holz vor. Die an der Decke befestigten Platten werden für eine schnellere Reflexion des Klangs auf der Bühne sorgen, um ein besseres Zusammenspiel des Ensembles zu gewehrleisten. Andere, erhöhte und leicht nach außen gewölbten Tafeln werden einen besseren Klang in den vorderen Reihen des Parterres ermöglichen. Wenn das Finanzierungsprojekt für die Bühnenneugestaltung vom Kreisrat angenommen wird, beginnen die Bauarbeiten im Juli 2013 und sollen bis spätestens im September, zum Beginn des Opernfestivals, abgeschlossen werden.

Eine weitere Veränderung betrifft die Sitzplätze im Thalia-Saal. Durch die Umgestaltung der Bühne wird es möglich sein, weitere 50 bis 100 Plätze direkt am seitlichen Bühnenrand aufzustellen. Diese werden sich im ersten Stock befinden. Die Anschaffung einer Konzertorgel bleibt bis dato nur ein Wunsch der Leitung der Hermannstädter Philharmonie. Die Vertäfelung der Bühne schafft zumindest eine weitere Voraussetzung dafür, da hinter den Tafeln der mechanische Teil der Orgel versteckt werden kann.