Gemeinnützig und zukunftsorientiert

Repser Verein NOWERO feierte 20-jähriges Gründungsjubiläum

Die Anfänge: Karl Hellwig (mit Hut) erklärt 1992 wie er sich das Mädchenheim vorstellt. Foto: TransSilvania e.V.

Heute: ein sicheres Heim, ein gutes Mittagessen und … liebe Besucher.

Besuch der Repser Lehrwerkstatt für Holzbearbeitung

Handwerker mögen es praktisch – auch zum 20-Jahre-NOWERO-Jubiläum.
Fotos: Ralf Sudrigian

Ein Rückblick auf das in zwei Jahrzehnten von NOWERO und seinen deutschen Partnern für die Bewohner in Reps/Rupea und Umgebung Geleistetes beeindruckt durch die Zahl und Vielseitigkeit der erfolgreich umgesetzten Vorhaben: Das Mädchenheim „Casa Ioana“ wurde im Repser Zentrum neu eingerichtet und mit zwei Werkstätten (Näherei und Friseur) ausgestattet (1998); nach einer Zahnarztpraxis kam 2004 auch ein Ärztehaus für vier Repser Hausärzte zustande; „Essen auf Rädern“ gibt es seit 2008; die Teppichfabrik RMC Rupea wurde 2000 vom Dorstner Unternehmer Henner Schürholz gegründet und ergänzt die  gemeinnützigen Tätigkeit mit einer marktwirtschaftlichen Seite; seit dem Vorjahr gibt es in einem ehemaligen Stallgebäude eine Lehrwerkstatt mit dualer Berufsausbildung im Bereich Holzbearbeitung; das 1990 gegründete evangelische Altenheim in Schweischer/Fişer steht von Anfang an auf der Liste der Prioritäten von NOWERO und seinen Partnern. Hinzu kommt das Projekt für behinderte Personen „Menschen möglich machen“ wo der Repser Verein mit „Europas Kinder“ aus Pirna zusammenarbeiteten. Über 150 Hilfstransporte aus Deutschland nach Reps, ein Rettungswagen aus Dorsten für Reps, genauso wie ein Löschwagen samt Ausrüstung und andere Hilfen sollen nicht unerwähnt bleiben.

Es ist eine stolze Bilanz die NOWERO und seine Partner vor einer Woche anlässlich des 20-jährigen Gründungsjubiläums vorweisen konnten. Der Geschäftsführer des Vereins, Karl Hellwig, hatte dazu möglichst viele Vertreter von jenen Organisationen und Behörden eingeladen, die von nah und fern den Verein unterstützen, mit ihm zusammenarbeiten, sowie prominente Ehrengäste. Karl Hellwig und der Repser Bürgermeister Flavius Dumitrescu begrüßten im Sitzungssaal des Bürgermeisteramtes den Botschafter Deutschlands in Rumänien, S.E. Werner Hans Lauk, den DFDR-Abgeordneten Ovidiu Ganţ, den Bürgermeister von Dorsten, Lambert Lütkenhorst, Vertreter der Vereine TransSilvania e.V., „Europas Kinder Pirna e.V“., Renovabis (Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa), Medizinhilfe Dülmen, „Viscri începe“ sowie Wolfgang Wittstock, Vorsitzender des Kreisforums Kronstadt und andere Kronstädter Forumsmitglieder, Werner Braun, Vorsitzender des Deutschen Wirtschaftsklubs, Silviu Costea, Präsident der Industrie und Handelskammer Kronstadt, Landeskirchenkurator Friedrich Philippi, Raimar Wagner, Vertreter der Friedrich-Naumann-Stiftung in Rumänien und andere.

Allein diese Aufzählung steht für das, was zumindest in zwei Grußworten (des Botschafters Lauk und in der Grußbotschaft seitens des Bischofs Reinhart Guib) unterstrichen wurde: Das gemeinsame Zusammenarbeiten von Vereinen, Glaubensgemeinschaften, Forum als Minderheitenorganisation in einem neuen Europa, so dass Brücken geschlagen wurden und werden zwischen Konfessionen, Ethnien, Kulturen, Generationen. In den Ansprachen wurde hervorgehoben, dass bei NOWERO und seiner Tätigkeit das Durchhaltevermögen und die Aufbauarbeiten in der gar nicht so kurzen Zeit von zwei Jahrzehnten als nicht einfache Herausforderung zu würdigen sei, dass der Jugend berufliche Perspektiven in ihrer Lebensplanung in ihrer Heimat geboten werden (Botschafter Lauk) oder dass NOWERO und Partner ihre Projekte gerade in kleineren, abgelegenen Ortschaften umsetzt, was schwieriger sei als in Städten (Dr. Monika Kleck, Renovabis).

Dipl.-Ing Hellwig nutzte die Gelegenheit, nicht nur für Anwesenheit und Glückwünsche der Gäste zu danken, sondern allen Beteiligten an den NOWERO-Vorhaben seinen herzlichsten Dank auszusprechen: von dem aus Deutschtekes stammenden Pfarrer Hannes Stefani (ein Mann der ersten Stunde), bis zu den Lkw-Fahrern und Helfern bei den Hilfstransporten, von dem Personal der Heime in Reps und Schweischer bis zu den Ehefrauen der Mitarbeiter (mit besonderem Vermerk für Ehegattin Ioana).  Gedankt wurden auch dem Bürgermeisteramt Reps, den Behörden in Kronstadt, dem Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen, der evangelischen Landeskirche A.B. Bürgermeister Lütkenhorst könne er nicht danken – sein Wortschatz sei einfach zu arm dazu.

Besichtigt wurden das Mädchenheim, die Lehrwerkstatt, die Teppichfabrik, das Ärztehaus und das Schweischer Altenheim. Kinderheimdirektorin Eleonora Chioreanu und Lambert Lütkenhorst stellten Botschafter Lauk Essraum, Schlafräume und Werkstätten des Mädchenheimes vor. Der Botschafter „vermittelte“ bei dieser Gelegenheit eine bessere, direkte Zusammenarbeit zwischen Repser Mädchenheim und die vom DWK geförderte Berufsschule Kronstadt,  (bzw. zwischen Direktorin Chioreanu und DWK-Vorsitzender Werner Braun) nachdem zwei Repser Mädchen sich leider heuer erfolglos für diese Berufsschule beworben hatten. Bei der Lehrwerkstatt erhielt „NOWERO“ seitens „Europas Kinder Pirna e.V.“ „ein Papier“ - eine Quittung für eine Spende in Euro.

Hervorzuheben ist auch der einfach ausgedrückte Dank eines Schülers im Namen aller Nutznießer, für die Möglichkeit, nahe seines Heimatdorfs (Deutsch-Weißkirch) einen attraktiven Beruf (Tischler) erlernen zu können.

Stolz und dankbar sei man bei „TransSilvania e.V“ für das in Reps Erreichte, sagte der KR Lambert Lütkenhorst. „Uns ist ganz wichtig, dass wir in die Zukunft investieren, das heißt in Bildung und Ausbildung. Da sind wir hier, glaube ich, ein gutes Stück weitergekommen.“
NOWERO (NOrdrhein-WEstfalen – ROmania) war und bleibt in den gemeinsamen Projekten der richtige  Partner vor Ort.