Geschichte in Knochen und Marken

Vernissagen, Workshop, Vorträge und Konzerte im Brukenthalmuseum

Hermannstadt - Ab dem heutigen Donnerstag- und bis Samstagabend finden im Brukenthalpalais und im Altemberger Haus (Geschichtsmuseum) jeweils drei Konzerte im Rahmen des ARTmania-(Rock)-Festivals statt (siehe Veranstaltungskalender). Darüber hinaus waren und sind in dieser Woche eine Reihe Vernissagen, ein Workshop und ein Vortragsnachmittag in mehreren der zum Brukenthal-Museums-Komplex gehörenden Einrichtungen geplant. In der Galerie für zeitgenössische Kunst wird am heutigen Donnerstag ab 10.30 Uhr ein vom Kulturinstitut Polens in Bukarest veranstaltetes Atelier zum Plakat im 21. Jahrhundert ausgetragen. Geboten wird das Workshop von den Künstlern Tomasz Boguslawski, Ryszard Kajzer und Sebastian Kubica. Sie waren Mittwochmittag bei der Vernissage der Ausstellung zum gleichen Thema anwesend, die in der Galerie in der Quergasse/Str. Tribunei bis zum 28. September besichtigt werden kann. Die Exposition beinhaltet 60 Poster der drei zeitgenössischen polnischen Künstler. Für 13 Uhr ist am heutigen Donnerstag die Vernissage der Ausstellung „Darkness from Mexico“ im Kabinett für Kartografie im Brukenthalpalais angesagt, in der Ergebnisse eines Projekts zeitgenössischer mexikanischer Künstler zu sehen sind. Behandelt wird das Thema Tod aus Sicht der Kultur Mexikos, mittels Fotografie und Malerei fließen Tradition mit künstlerischen Einflüssen aus der New-Wave- bis zur Dark-Wave-, der Post-Punk- und gar Post-Goth-Bewegungen zusammen. Die Exposition ist den Teilnehmern am ARTmania-Festival gewidmet. Am Dienstag wurde in den Sälen für temporäre Ausstellungen im Brukenthalpalais eine Retrospektiv-Ausstellung eröffnet, die dem Bildhauer Ion Baicu gewidmet ist, der 2006 in Kronstadt/Braşov verstarb.

Eine Reihe Würdigungen finden anlässlich der 150 Jahre seit der Geburt von August von Spiess am 6. August im Jagdmuseum statt. Es ist der Tag an dem er geboren wurde, das Museum wurde in seinem Haus eingerichtet, das die Töchter des 1953 verstorbenen Oberst und einstigen Leiter der Hermannstädter Kadettenschule samt rund 1000 Jagdtrophäen 1963 dem Brukenthalmuseum überlassen haben. Von Spiess hatte in den 1930er Jahren Expeditionen nach Afrika unternommen, war ein begeisterter Jäger, hat aber auch eine Reihe Jagdbücher verfasst. Das Waffen- und Jagdmuseum wurde in seinem Haus in der Schwimmschulgasse/Str. Şcoala de Înot 1966 eröffnet und war die erste derartige Einrichtung im Land. In eben diesem Museum ist eine August von Spiess gewidmete Briefmarken-Ausstellung zu sehen, herausgegeben wurde auch eine Ganzsache mit einem Sonderstempel. Unter dem Titel „In Knochen geschriebene Geschichte“ wurde eine temporäre Exposition eingerichtet, in der anhand von Objekten aus dem Geschichts-, dem Naturkunde- und dem Jagdmuseum Aspekte der Zooarchäologie und der Evolutionsgeschichte veranschaulicht werden. Über August von Spiess und die Bedeutung seiner Sammlung wurden am Nachmittag drei Vorträge gehalten.