Gute Nachricht für Sportbegeisterte

Der Olimpia-Tennisplatz unter der Zinne ist wieder funktionell

Die Olimpia-Anlage: Hier haben einst große Tennislegenden trainiert.
Foto: Dieter Drotleff

In der Nähe der Weberbastei/Bastionul Țesătorilor auf der Kronstädter Burgpromenade steht der ehemalige Eislauf-Pavillion, ein wunderschönes Gebäude mit einer wertvollen Holzstruktur, dessen Errichtung im Jahr 1894 dem sächsischen Kronstädter Eislaufverein zu verdanken ist. Bis nach 1989 beherbergte das Gebäude ein Museum des Sportes in Siebenbürgen, das inzwi-schen aufgelöst wurde. Heute bedarf es dringender Sanierungsarbeiten an dem Gebäude. Es besteht jedoch das Interesse, hier erneut ein Museum des Sports einzurichten. Auch die Olimpia-Anlage mit Tennisplätzen neben dem Holzpavillon stand einige Jahre verlassen da, nachdem mehrere Versuche der Kreisratsverwaltung zur Verpachtung gescheitert sind, weil sich zu den angebotenen Mietpreisen keine Interessenten gemeldet haben. Vor ein paar Jahren konnte man noch das Restaurant besuchen, das sich im ehemaligen Eislauf-Pavillon befand. Von der Terrasse konnte man den Tennisspielern zusehen. Die Gaststätte wurde auch geschlossen.

Kronstädter Tennis-Fans kennen die Anlage sehr gut. Hier ist der Ort, wo bekannte Tennisspieler wie Ion Țiriac oder Günther Bosch die ersten Schritte zu ihrer erfolgreichen Karriere getan haben. Auf den Tennisplätzen von „Olimpia“ fanden früher auch Turniere statt. Am Mittwoch, dem 13. Juni, wurde die Tennisanlage nach drei Jahren wieder eröffnet. Kronstädter hatten die Gelegenheit, eine Woche lang kostenlos Tennis zu spielen.

Kein privater Investor hat Interesse gezeigt

Nach der Wende hatte die wiedergegründete „Societatea de Patinaj Brașov“ als Nachfolgeverein des ehemaligen Eigentümers des Eislaufplatzes (der „Kronstädter Eislaufverein“) jahrelang um diese Sportstätte gekämpft, bis ihr das Eigentumsrecht im Jahr 2000 auch gerichtlich zuerkannt wurde. Die Sportanlage wurde im Jahr 2013 vom Kronstädter Kreisrat erworben und mit dem ehemaligen Eigentümer wurde ein Vertrag zur Zusammenarbeit unterschrieben, der aber nach drei Jahren nicht weiter verlängert wurde. Vor ein paar Monaten gab es ein Gerücht, dass die Ion-Țiriac-Stiftung Interesse gezeigt habe, die Olimpia-Sportanlage vom Kronstädter Kreisrat zu kaufen. Doch die Absicht konkretisierte sich nicht. Bis zum Schluss nahm sich die dem Kreisrat untergeordnete Firma Consilprest der Reparaturen und Neugestaltung der Anlage an. Die fünf Tennisplätze wurden neu hergerichtet, Umkleideräume und Zuschauerränge wurden saniert, der Rasen gemäht, neue Markierungen angelegt und neue Netze angebracht. Ebenso wurde eine Flutlichtanlage für die Abendstunden angebracht. Die Investition betrug 100.000 Lei.
Eine Woche lang konnten die Kronstädter gratis Tennis spielen, jetzt müssen sie 35 Lei pro Stunde zwischen 8 und 18 Uhr und 50 Lei am Abend zahlen. Mit einer Monatskarte ist es günstiger: 25 Lei pro Stunde bis 18 Uhr, 40 Lei danach.

Sportmuseum und Tennisturnier

Laut den Vertretern des Kronstädter Kreisrates wird der ehemalige Eislauf-Pavillon in Zukunft erneut ein Sportmuseum unterbringen, nachdem das Gebäude dem Geschichtsmuseum zur Verfügung gestellt worden ist. „Das historische Gebäude wurde durch einen Kreisratsbeschluss dem Geschichtsmuseum zugewiesen. Meiner Meinung nach ist es unsere Pflicht, besonders im Jahr des hundertjährigen Jubiläums der Wiedervereinigung, einen Teil unserer Geschichte hier zu zeigen. Und Sport ist aus der Geschichte der Stadt kaum wegzudenken. Im letzten Jahrhundert hat Kronstadt mehrere große Sportler und olympische Sieger geliefert, also ist ein Sportmuseum unbedingt nötig“, meinte Kreisratsvorsitzender Adrian Veștea bei der feierlichen Eröffnung der Olimpia-Anlage.

Auch wurde bekannt gegeben, dass im August ein internationaler Wettbewerb für Profi-Tennisspieler stattfinden wird und dass mit Hilfe der rumänischen Tennisföderation Kurse organisiert werden, um junge Talente zu fördern. Zurzeit leben in Kronstadt ein paar Hundert Tennisspieler.