Gutes Essen weltweit feiern

Kochbuch-Vorstellung in der Residenz des deutschen Botschafters

Prinzessin Margareta, Hüterin der rumänischen Krone (2. v. li.), Gastgeberin Gladys Abankwa-Meier-Klodt (2. v. re.) und ihre Mitautorinnen präsentieren das Ergebnis ihrer kulinarischen Experimente.
Foto: George Dumitriu

„Liebe geht durch den Magen“, zitiert Botschafter Cord Meier-Klodt ein altes deutsches Sprichwort. Gültig ist es wohl überall auf der Welt. Gutes Essen bringt Menschen zusammen. Wo gefeiert wird, bilden kulinarische Genüsse den festlichen Rahmen; nichts eignet sich besser, Zugang zu anderen Kulturkreisen zu finden, als die universelle Sprache der Gastronomie. Am 21. Mai in der Residenz des deutschen Botschafters stand das Essen mal selbst im Mittelpunkt. Anlass war die Vorstellung des zweisprachigen Kochbuchs des informellen Clubs der Botschafterfrauen (SPOHOM: Spouses of Heads of Mission) in Rumänien: „Celebrating Food around the World“/„Sărbătorind mâncarea în jurul lumii“.

Gastgeberin Gladys Abankwa-Meier-Klodt plaudert charmant über die Entstehungsgeschichte des kulinarischen Bildbands, dessen Inhalt bis zum Schluss „streng geheim“ gehalten wurde. Die Idee, ein Kochbuch als diplomatischen kulturellen Akt und als Mittel für karitative Zwecke zu kreieren, war 2017 bei einem Besuch im Elisabeta-Palast entstanden. Der Vorschlag stammt von Prinzessin Margareta, Hüterin der rumänischen Krone. Noch im selben Sommer begann ein kleines Team an Botschafterfrauen mit dem Brainstorming für das kreative Gemeinschaftsprojekt. Neben Gladys Abankwa-Meier -Klodt beteiligten sich daran Adriana Ivama Brummel (Großbritannien), Ilse Baekelandt (Belgien), Kathyayini Chandra (Indien), Maris Frosch (Estland), Mari Kano Klemm (USA), Marsela Tepelena (Albanien) und Merica Vidiš (Kroatien). Alle vorgeschlagenen Gerichte mussten ausprobiert, optimiert und auf zuverlässige Reproduzierbarkeit getestet werden. Die Speisen sollten repräsentativ für das Herkunftsland sein, aber auch die Verfügbarkeit der Zutaten in Bukarest war ein Kriterium bei der Auswahl. Die Rezepte begleiten kleine Geschichten zu ihrer Herkunft, Bedeutung oder zu welchem Anlass man sie serviert.

Die insgesamt 27 Gerichte reichen von Vorspeisen über Hauptspeisen bis zu Desserts. 26 stammen aus den Herkunftsländern der SPOHOM-Mitglieder: Albanien, Argentinien, Armenien, Belgien, Brasilien, Chile, Kroatien, Ägypten, Estland, Georgien, Deutschland, Indien, Italien, Japan, Saudi Arabien, Litauen, Palästina, Polen, Portugal, Republik Korea, Russland, Südafrika, die Schweiz, die Ukraine, Großbritannien und die USA. Bei dem 27. handelt es sich um das persönliche Lieblingsrezept von Prinzessin Margareta: Knoblauchsuppe. In ihrer humorvollen Ansprache zeigte sie sich begeistert: „Wieso nennt man euch eigentlich ‘spouses’ (Gattinnen) – ihr seid ‘spices’ (Würze)!“ wandte sie sich an die Autorinnen. Und gab einen Witz zum Besten: „Wohin soll ich dich ausführen?“, fragt der Ehegatte zum Anlass eines Jubiläums. „Irgendwohin, wo ich noch nie gewesen bin“, flötet die Gefragte. „Na gut – dann in die Küche...“

Kleine Becher werden herumgereicht und verraten, womit Deutschland im Buch vertreten ist – mit guter, traditioneller Hausmannskost, Kartoffelsuppe mit Speck. Bald kann man auch japanisches Sushi, gebackenes Lamm aus Albanien oder ägyptisches Koshari – ein würziges vegetarisches Gericht aus Linsen, Nudeln, Röstzwiebeln und Tomatensoße – auf dem Empfang probieren. Werbung für das Kochbuch!

Neugierig geworden? Vielleicht auf brasilianische Kokosnuss-Mousse, auf palästinensischen Blumenkohlsalat mit Sesampaste, gefüllten Kürbis aus Albanien oder georgischen Truthahn in Walnuss-Soße? Das grafisch elegant gestaltete, aufwändig bebilderte Kochbuch, das auch so manche schön gedeckte diplomatische Tafel zeigt, kann man überall in den Cărturești-Buchhandlungen erstehen. Der Erlös kommt der Wohltätigkeitsorganisation „The Duke of Edinburgh International Award Romania“, die unter der Schirmherrschaft von Prinzessin Margareta steht und sich in der Jugendförderung engagiert, zugute.