Gutes Image, wenig Flüge

Das IRES-Institut stellte am Donnerstag eine Studie zum Hermannstädter Flughafen vor

Vasile Dâncu stellte die Ergebnisse der IRES-Studie vor. Foto: Vlad Popa

Hermannstadt – An der Vorstellung der Ergebnisse einer IRES-Studie zur Tätigkeit und Wirtschaftlichkeit des Hermannstädter Internationalen Flughafens beteiligten sich am Donnerstag Vertreter der Kreisverwaltung, des Flughafens sowie des IRES-Institutes. An der Pressekonferenz nahmen Ioan Cindrea, der Vorsitzende des Hermannstädter Kreisrates, Marius Gîrdea, der Manager des Internationalen Flughafens in Hermannstadt/Sibiu, der Soziologe Vasile Dâncu, der Leiter des IRES-Institutes sowie Eugen Iordănescu, der Vorsitzende der Hermannstädter Industrie- und Handelskammer teil.

Der Soziologe Vasile Dâncu stellte die Ergebnisse der Ende 2014 durchgeführten Umfrage anhand einer Powerpoint-Präsentation vor. Im Rahmen der komplex angelegten Studie führte das Institut vorerst ein regionales Screening bzw. eine Umfrage in der „Catchment Area“, dem geografischen Umfeld des Flughafens, aus dem er am wahrscheinlichsten Kunden akquirieren kann, durch. Von den mehr als 2,3 Millionen Einwohnern der umliegenden Kreise wurden über 10.000 Personen befragt, unter ihnen 861 im Alter von 18 bis 60 Jahren. 91 Prozent der Vertreter dieser Altersgruppe haben in den vergangenen zwei Jahren Dienstleistungen des Flughafens in Anspruch genommen. Es handelt sich dabei um den Kreis Hermannstadt mit rund 19 Prozent, sowie die fünf umliegenden Kreise Alba mit 5 Prozent, Mieresch/Mureş mit 2,6 Prozent, Kronstadt/Braşov mit 3,5 Prozent, Vâlcea mit 2,3 Prozent und Hunedoara mit 2,7 Prozent. Desgleichen führte der IRES Umfragen auf nationaler und lokaler Ebene durch und arbeitete auch zwei Studien aufgrund von 5 Interviews mit Angestellten und 10 Gesprächen mit Stammkunden des Flughafens aus.

Die Schlussfolgerungen fielen dabei, Vasile Dâncu zufolge, unerwartet gut aus. Der Flughafen schnitt mit der relativ hohen und in Rumänien selten angetroffenen Mittelnote 8,57 ab. Die höchsten Noten brachten die Dienstleistungen im Flughafen, etwas schlechter schnitten dabei Punkte ab, wie die Anzahl der Taxis am Parkplatz des Flughafens, die Parkplatzgebühren oder die niedrige Anzahl der Restaurants und Cafés im Inneren des Flughafens. „Die Studie ergibt, dass die Redewendung „klein aber fein“ in Hermannstadt Anwendung findet. Wir haben die Tendenz festgestellt, dass Fluggäste mittlerweile die großen Flughäfen meiden und die regionalen Flughäfen dabei bedeutende Gewinne durch ein gutes Management ihrer Ressourcen erzielen können.“ erklärte Vasile Dâncu. Auf die Frage „Welche Reiseziele sollte der Internationale Flughafen Hermannstadt permanent anfliegen?“ wählten die befragten Personen Rom, Barcelona, Paris, Madrid, Amsterdam, Brüssel, Mailand, Venedig, Valencia und London aus. Beim Kapitel der Charterflüge erwiesen sich Griechenland, Spanien, Italien, die Türkei und Frankreich als beliebteste Urlaubsziele.

„Diese Studie wird eine wichtige Rolle in unseren zukünftigen Verhandlungen mit Fluganbietern spielen und wird uns dazu verhelfen, neue Flüge anzuziehen“ so Marius Gîrdea, der Manager des Internationalen Flughafens Hermannstadt. „Im Mittelpunkt der laufenden Verhandlungen mit verschiedenen Fluganbietern stehen die bereits angesprochenen und von den Fluggästen gewünschten Reiseziele. Das letzte Wort werden jedoch die Anbieter haben, nachdem sie die Wirtschaftlichkeit eines neuen Fluges ermitteln. Eine neue Route kann dementsprechend frühestens im Sommer eröffnet werden.“ erklärte Gîrdea, ohne ein bestimmtes Reiseziel zu nennen. Der aktuelle Managementvertrag des Kreisrates mit der Leitung des Flughafens sieht für 2015 die Eröffnung vier neuer Flugrouten vor.