Harsche Kritik seitens der EU-Menschenrechtskommission

Maßnahmen für Heimkinder, Behinderte und Roma gefordert

Bukarest (ADZ/Mediafax) - Der Bericht des EU-Kommissars für Menschenrechte, Nils Muiznieks, über seinen Rumänien-Besuch vom 31. März bis 4. April kritisiert die hohe Zahl verlassener Kinder, mangelnde Integrationsmöglichkeiten Behinderter sowie eine in allen Schichten verbreitete Roma-Phobie. Etwa 80.000 Kinder wurden von im Ausland arbeitenden Eltern zurückgelassen, ca. 6000 leben auf der Straße. Für Heimkinder und Behinderte fehlen Programme zur Vorbereitung auf ein unabhängiges Erwachsenenleben. Gefordert wird die Schaffung einer Alternative zu staatlichen Heimen auf kommunaler Ebene und die Einhaltung des Artikels 19 der UN-Menschenrechtskonvention, die für Behinderte Zugangsmöglichkeiten zu gesellschaftlichen Angeboten und Unterstützung für ein unabhängiges Leben fordert.

Des Weiteren erwähnt der Bericht Fälle schlimmen Missbrauchs, deren rasche Aufklärung zwingend sei. Behinderten müsse der Zugang zum Arbeitsmarkt gewährt werden. Auch die Integration der Roma lasse zu wünschen übrig: Über 70 Prozent leben unter der Armutsgrenze, nur 35 Prozent sind angestellt. Positiv bewertet wurde die aktenmäßige Erfassung von 5000 Geburten und die Ausstellung von 30.000 Identitätsdokumenten für Roma.