Heimatblätter (VI): Nun auch „Deutschweißkircher Bote“ eingetroffen

Zum ersten Mal traf nun auch der „Deutschweißkircher Bote“ in unserer Redaktion ein. Es ist nicht nur die letzte Ausgabe – Jahrgang 20, Dezember 2015, Folge 27 – der Publikation der HOG Deutschweißkirch in Deuschland, sondern die Sendung umfasste auch die  2013 und 2014 erschienenen Ausgaben der Publikation, die von Hilde und Ernst Orend redigiert wird. Gleich einleitend zu der 64 Seiten in Format A4 eingetroffenen Ausgabe für das Jahr 2015 wird man darauf aufmerksam gemacht, dass „die Schreibweise von unserem Ortsnamen, mit oder ohne Bindestrich, ist im Boten Nr. 12, Mai 2002, Seite 9 erläutert. Also, Deutschweißkirch, ohne Bindestrich!“. Dieser Aufforderung werden wir uns somit auch anschließen.
Dem Bericht von Kirchenkurator Walter Fernolend und Kirchenrat Dietmar Gross entnehmen wir, dass im Vorjahr mehrere Instandsetzungsarbeiten an Kirche, Pfarrhaus, Friedhof vorgenommen worden sind. Bei den Dachreparaturen am Kirchenschiff wurden mehrere Balken und die Dachlatten ganz ersetzt, die Sparren wurden teilweise erneuert. Am Friedhof wurde das Gestrüpp und die trockenen Bäume beseitigt. Was das Pfarrhaus betrifft, wurde die Mauer zum Nachbarhof zum Großteil abgetragen und neu gebaut, die Mauer zum kleinen Garten  wurde auf beiden Seiten verputzt und gestrichen, das Dach teilweise erneuert.

Im Inhalt der Ausgabe sind mehrere ausführliche Berichte zu lesen. Darunter über die Auswanderung nach Deutschland und den eigenen Erfahrungen gezeichnet von Malwine Markel. Heinrich Styhler schreibt über die Ankunft der rumänischen Armee im Ersten Weltkrieg,  Claudia Filpes  berichtet über ihre Reise nach Norwegen. Interessant ist  der Bericht von Monika Preidt über ein Haus aus der Gemeinde und seine Geschichte im Wandel der Zeit und erwähnt dabei alle Generationen, die darin gelebt haben. Kennzeichnend für die Publikation ist auch die Tatsache, dass in dieser immer wieder  Texte in Mundart, im Deutschweißkircher sächsischen Dialekt veröffentlicht werden. In dieser Ausgabe sind es gleich mehrere Erzählungen, die von Gisela Richter und Anneliese Thudt auf Tonband aufgenommen worden sind. Abgeschlossen wird der Inhalt dieser Ausgabe, wie auch der beiden vorausgegangenen und uns zugeschickten Hefte, mit zahlreichen Familieninformationen, alle mit den jeweiligen im Mittelpunkt stehenden Personen – Brautpaare, Geburten von Kindern,  Geburtstagswünsche, Nachrufe.

Mit Interesse haben wir auch die vorangegangenen Ausgaben die uns zugeschickt wurden, eingesehen. Ein ausführlicher Bildbericht vom Faschingsfest der Weißkircher 2013 in Nürnberg  gezeichnet von Michael Markel, bei dem auch die Sage der Uglerin aufgeführt wurde mit einem reichen Bildanhang, der Bericht vom Deutschweißkircher Treffen ebenfalls in Nürnberg 2013 mit ansprechenden Fotos (Ausgabe Dezember 2013, Folge 25). Die nächste Ausgabe  (Dezember 2014, Folge 26) wird mit einem geschichtlichen Rückblick von Michael Markel eingeleitet, in dem er die Argumente aufzählt, die zu der Aussiedlung der Rumäniendeutschen führten – Entrechtung, Deportation, Enteignung – und diese erläutert. Seinen weiteren Bericht über die Enteignung  in Deutschweißkirch illustriert er mit dem Kopie einer von Michael Fernolend  eingereichten Eingabe direkt an Nicolae Ceauşescu, um sein Haus zurückzubekommen. Die Deutschweißkircher Heimatortsgemeinschaft gehört der Regionalgruppe Reps/Fogarasch in Deutschland an. Insgesamt elf HOGs, die dieser Regionalgruppe angehören, veröffentlichen  periodisch  eigene Publikationen.