Hermannstadt: Die Suche geht weiter

Wieder Gespräche zum neuen Kreiskrankenhaus ausgelöst

Hermannstadt - Im Zuge des Besuches des Vorsitzenden der Sozialdemokraten, Liviu Dragnea, sowie des Premierministers Mihai Tudose im Hermannstädter Kreiskrankenhaus und der Bekanntgabe der Absicht, den Bau eines neuen Kreiskrankenhauses mit Staatsmitteln finanzieren zu wollen, ist das Thema wieder in den Vordergrund des öffentlichen Lebens in Hermannstadt/Sibiu gerückt.
Ein erstes Treffen zum Thema fand vergangenen Freitag auf Einladung der Präfektin Adela Muntean statt, welche mit Bogdan Trif, dem Vorsitzenden der Sozialdemokraten auf Kreisebene, Brigadegeneral Ghiţă Bârsan, dem Rektor der Akademie der Landstreitkräfte „Nicolae Bălcescu“ in Hermannstadt sowie Vasile Spinean, dem Vorsitzenden der lokalen Krankenkasse erste Lösungen suchte. Der erste angegangene Punkt betraf einen für den Bau des Krankenhauses geeigneten Standort, welchen den Sozialdemokraten zufolge das Verteidigungsministerium kostenlos dem Gesundheitsministerium oder dem Kreisrat übertragen könnte. Das vom Kreisrat und dem Bürgermeisteramt aktuell anvisierte Grundstück an der Kleinscheuerner Straße/Calea Şurii Mici, welches nach jahrelangem Hin und Her identifiziert und dessen Übertragung aus dem Eigentum der Agentur für Staatsdomänen erwirkt werden konnte, erachten die Sozialdemokraten dabei für ungeeignet. Ihnen zufolge würden der Flugverkehr des Internationalen Flughafens, die Nähe zur Mülldeponie sowie die unzureichend ausgebaute Straßeninfrastruktur gegen diesen Standort sprechen. Dieses erste Treffen löste vor allem in den Reihen der lokalen Liberalen Reaktionen aus. Constantin Şovăială, Abgeordneter der Nationalliberalen, monierte die Organisation eines solchen Gespräches ohne die Leitung des Kreisrates und des Bürgermeisteramtes einzuladen, die eigentlichen Hauptakteure in der Sache.

Die Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean erklärte diesbezüglich in einem Interview des Fernsehsenders Turnul Sfatului am Freitag, dass, wenn das Gesundheitsministerium den Hermannstädtern helfen will, es der bestehenden Partnerschaft mit einem konkreten Vorschlag beitreten soll. „In einem Protokoll können wir die Pflichten und Aufgaben sowie den finanziellen Beitrag des Bürgermeisteramtes, des Kreisrates und des Gesundheitsministeriums festlegen und von dort aus weitermachen. Es müssen klare Pflichten festgelegt sein; ich will nicht, dass wir in die Falle tappen, in welche bereits die Lokalverwaltungen von Temeswar und Klausenburg/Cluj Napoca getappt sind. Es sind große Projekte, die nicht in einem Mandat abgeschlossen werden können und wenn ein neuer Kreisratsvorsitzender oder ein neuer Gesundheitsminister eingesetzt werden, muss das Projekt trotzdem weitergehen. Bis zum gegenteiligen Beweis halte ich die Erklärung des Premierministers für gut, aber unser Projekt geht weiter“, so Daniela Cîmpean.

Ein zweites Treffen am Sitz der Präfektur brachte am Montag die Vertreter der lokalen Behörden und die politischen Entscheidungsträger zusammen. Die Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean, der Vizebürgermeister Răzvan Pop, der Vorsitzende der Sozialdemokraten auf Kreisebene, Bogdan Trif, und die Vertreter der Kreiskrankenkasse, der Direktion für Öffentliche Gesundheit, der Garnison Hermannstadt und des Inspektorates für Notsituationen sprachen sich für die Bildung einer Arbeitsgruppe zur Genehmigung und Koordination der Projektarbeit aus. Weiter soll es nun mit der Erstellung von Machbarkeitsstudien für zwei im Zuge der Gespräche identifizierte Grundstücke gehen, eines auf der rechten Seite der Kreisstraße DJ143B Hermannstadt-Salzburg/Ocna Sibiului und das andere an der Kreisstraße DJ106R Hermannstadt-Poplaca. Das letztere war bereits wiederholt Gesprächsstoff, um ihn hatte sich vor Jahren sogar der damalige Bürgermeister und aktuelle Staatspräsident Klaus Johannis bemüht, der Präfektur zufolge seien die Gespräche zwischen Bürgermeisteramt und dem Verteidigungsministerium zur Übertragung der über 260 Hektar großen Fläche in einer fortgeschrittenen Phase.