Hilfe für den Fingerlingsplatz

Hilfe zur Lösung gemeinschaftlicher Angelegenheiten

Die Vertreter der TransylvaNet tauschten sich am Samstag mit den Bewohnern des Fingerlingsplatzes aus.
Foto: TransylvaNet

Hermannstadt – Der Fingerlingsplatz/Piaţa Aurarilor, einer der malerischsten Flecken in Hermannstadt/Sibiu, war vergangenen Sonntag die Bühne einer neuen Episode im Rahmen des Projektes „Eine Gemeinschaft für die Unterstadt“ des Vereins TransylvaNet.

Hier fand ein Treffen mit den Bewohnern dieser Gegend statt, anlässlich dessen die Zeitung der Gemeinschaft gelesen werden konnte, die Bewohner sich über die Vergangenheit und die Zukunft der Gegend austauschten und zur Renovierung ihrer Immobilien beraten wurden. Ein wichtiges Thema der Gespräche war der gesetzliche Rahmen zur Renovierung der Häuserfassaden, welcher vielen noch unklar ist. „In der Zeit der vormaligen ILL wurde uns gesagt, dass, wenn wir hier wohnen, wir unsere Wohnungen selber renovieren müssen. Sie sagten, dass sie kein Geld für Reparaturen haben und dass es unsere Sache ist. Jetzt können wir nichts mehr unternehmen, weil Strafakten eröffnet werden. Andererseits unternimmt auch das Bürgermeisteramt nichts, obwohl einige Häuser der städtischen URBANA gehören“, so eine Bewohnerin des Fingerlingsplatzes. Zur Unterstützung der Eigentümer in der Gegend bot die TransylvaNet in den vergangenen drei Monaten Beratung zur Aufsetzung der Akten zwecks Erteilung der notwendigen Baugenehmigungen zur Renovierung der Fassaden an.

„Viele Bürger sind unzufrieden, aber sie zögern, ihre Stimmen hören zu lassen, sei es die Nachbarin, die sich seit Jahren bemüht, ihre Fassade zu renovieren, aber unsere Hilfe nicht annimmt oder der Nachbar, der nicht bei der Polizei anruft, wenn er auf der Straße angegriffen wird. Wenn wir uns alle fürchten, wird sich nichts ändern. Das Bürgermeisteramt kommt die Fassaden nicht renovieren und auch die Lokalpolizei patrouilliert hier nicht öfter, wenn die Bewohner das nicht eingehend fordern“, so der Projektkoordinator Tudor Ştefan Popa.

Das Projekt, dessen Zweck es ist, die Gemeinschaft in den historischen Stadtteilen Hermannstadts zu erziehen, zu mobilisieren und zu stärken, damit das historische Erbe erhalten werden kann, bot am Samstag Beratung an und die Gelegenheit, schriftliche Beschwerden zur Situation in der Gegend abzugeben, sodass gemeinsame Lösungen gefunden werden können.

Das Projekt „Eine Gemeinschaft für die Unterstadt“ ist eine Maßnahme der „TransylvaNet – Die Föderation für das Siebenbürgische Erbe“ und wird vom Hermannstädter Bürgermeisteramt über seine Gemeinschaftsagenda 2017 finanziell mitgetragen.