Hilfsgüter in der Kirchenburg

Schweizer Hilfstransport aus der Schweiz für die evangelische Stadtpfarrgemeinde Hermannstadt

Hanns-Albrecht von Graefe sieht zu, wie eine Rührmaschine entladen wird. Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Ein Hilfstransport aus der Schweiz brachte am Donnerstag Hilfsgüter nach Hermannstadt/Sibiu, oder genauer – nach Hammersdorf/Guşteriţa. Empfänger war die evangelische Stadtpfarrgemeinde, die die Hilfsgüter vorerst im Pfarrhaus an der Kirchenburg zwischen lagert, bevor sie ihrem eigentlichen Bestimmungszweck zukommen.
Initiator des Transports ist Hanns-Albrecht von Graefe, ein Mitglied der Schweizerischen Kommende des Johanniterordens. Schon seit einem Jahrzehnt organisiere er Transporte nach Rumänien und unterstützt karitative Projekte im Land, erzählt der Pensionär aus Heerbrugg in der Nähe von St. Gallen. Gemeinsam mit seinem Freund Rudi Herold berichtet er vor den mittelalterlichen Mauern der Kirchenburg über die Aktion, während ein Gabelstapler im Hintergrund den LKW entlädt.
Mitgebracht haben die Schweizer Heizkörper, Küchengroßgeräte wie Rührmaschinen und viele andere Sachen. „Ich habe in Heerbrugg ein Haus entdeckt, das vor fünf Jahren renoviert wurde und das jetzt zu Gunsten eines anderen Projektes abgerissen wird. Dadurch seien Dinge wie vier Badeinrichtungen, Waschmaschinen, Herde, Fenster, Türen zu haben gewesen, die er und Helfer ausräumten und abmontierten.
Viele der mitgebrachten Geräte sollen in einem der Kirchengemeinde gehörenden Haus am Schillerplatz/Piaţa Schiller verwendet werden. Das ehemalige Hochmeister-Haus soll in naher Zukunft komplett renoviert werden, berichtet Annemarie Fazakas, bei der Gemeinde für die Diakonie zuständig. Die Renovierung des von ausschließlich sozial bedürftigen Mietern bewohnten Hauses gehe man gemeinsam mit den Johannitern an. Was in dem Haus keine Verwendung finde, werde in anderen Kirchenhäusern eingesetzt.
Sein Engagement sei einem Zufall entsprungen. In den neunziger Jahren sei er viel geschäftlich in Rumänien gewesen. Während eines Ostergottesdienstes lernte er den evangelischen Stadtpfarrer Kilian Dörr kennen und schätzen, so von Graefe. Und so kam es, dass er bereits 20-mal in Hermannstadt weilte. Neben der evangelischen Gemeinde in Hermannstadt unterstützt von Graefe auch den Verein Joyo in Bukarest. Dieser von einem Schweizer Ehepaar gegründete Verein betreibt eine Schule für Straßenkinder.