Historikerin Krista Zach verstorben

Gründungsdirektorin des IKGS München und Mitarbeiterin der Babeş-Bolyai-Universität Klausenburg

Klausenburg - Die Babeş-Bolyai-Universität Klausenburg trauert um Hon.-Prof. Dr. Krista Zach. Sie verstarb am 17. 12. 2016 in München, im Alter von 77 Jahren. Die 1939 in Hermannstadt geborene Historikerin studierte Anglistik und Geschichte an den Universitäten in Klausenburg, München und London und war, neben dem Hauptberuf als Forscherin, auch Gastdozentin an zahlreichen renommierten Universitäten. Prof. Zach war langjährige Geschäftsführerin des Südostdeutschen Kulturwerks (SOKW) und Gründungsdirektorin des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e. V. München (IKGS) sowie Vorstandsmitglied des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL). Ihre zahlreichen Beiträge, etwa zur Kirchengeschichte, zur Kulturgeschichte der Deutschen in Südosteuropa oder zur Identitätskonstruktion in rumänischen Geschichtsnarrativen gehören inzwischen zum ungeschriebenen Kanon ihres Faches. Professor Krista Zach prägte durch ihre wissenschaftliche und didaktische Tätigkeit maßgeblich die Osteuropa- und Rumänien-Forschung.

Sie blieb auch nach 2004, als sie in den Ruhestand getreten war, eine extrem aktive Persönlichkeit der Geschichtsforschung und unterstützte als langfristige Herder-Dozentin an der Babeş-Bolyai-Universität über Jahre die Entfaltung der deutschsprachigen Studienrichtung. Ihre Tätigkeit lässt sich nicht in wenigen Worten beschreiben. Eine Überschau ihres vielschichtigen wissenschaftlichen Wirkens weist sie nicht nur als engagierte Forscherin, sondern auch als Förderin des wissenschaftlichen Nachwuchses aus. Sie hat bei der Gestaltung von Bachelor-, Master- und Doktoratsstudien mitgewirkt, zahlreiche Abschlussarbeiten betreut und Studierende und junge Akademiker in ihrem Karriereverlauf unterstützt. Aktiv hat sie im Jahre 2004 zur Errichtung des Stiftungslehrstuhls „Deutsche Literatur im südöstlichen Mitteleuropa“ beigetragen. 2003 hat die Babeş-Bolyai-Universität Klausenburg ihre Verdienste durch die Verleihung einer Honorarprofessur anerkannt. Wir verlieren mit ihr eine hoch angesehene Vertreterin ihres Faches und einen großartigen Menschen, dem wir zu tiefem Dank verpflichtet sind. Ihre Kollegen und ehemaligen Mitarbeiter und Studierenden an der Klausenburger Universität werden ihren großen Einsatz und ihre Hingabe nie vergessen. Die Babeş-Bolyai-Universität wird ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren. Wir trauern mit ihrer Familie um einen lieben, zu früh verstorbenen Menschen.