Ikea-Niederlassung im Temeswarer Norden geplant

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Temeswar (ADZ) - Der internationale Einrichtungskonzern Ikea hat Ende voriger Woche Informationen bestätigt, wonach die dritte rumänische Filiale 2020 in der Nähe von Temeswar eröffnet wird. Auf dem Gebiet der Gemeinde Dumbrăvița, mit Anbindung an den Nordabschnitt der Temeswarer Umgehungsstraße und in relativer Nähe zur A1-Anschlussstelle Jahrmarkt/Giarmata sowie zur alten Fernstraße 69 nach Arad, soll das Möbelkaufhaus gebaut werden. Man habe bereits entsprechende Pläne mit der Gemeindeverwaltung von Dumbrăvița besprochen, obwohl eine Baugenehmigung noch nicht vorliegt, hieß es in der Temeswarer Lokalpresse. Man müsse zunächst über den Ausbau der Petre-Țuțea-Straße und die Einrichtung eines Kreisverkehrs auf der Umgehungsstraße beraten.

Ikea hatte bereits seit dem Markteintritt vor zehn Jahren über eine Expansion nachgedacht, war jedoch nur mit äußerster Vorsicht vorgegangen. Zur Zeit wird an der zweiten Bukarester Filiale auf dem Theodor-Pallady-Boulevard im Osten der rumänischen Hauptstadt gebaut, die Eröffnung ist für dieses Jahr geplant. Erst nachher wolle man sich auf die Temeswarer Investition konzentrieren. Nach Temeswar stehen die Städte Kronstadt/Brașov und Klausenburg/Cluj-Napoca auf dem Programm, acht Filialen will der Einrichtungskonzern bis 2025 in Rumänien betreiben. In Temeswar hat man sich höchstwahrscheinlich für den Norden der Stadt entschieden, weil hier die Verkehrsinfrastruktur besser ausgebaut ist und auch Käufer aus dem 50 Kilometer nördlich gelegenen Arad (150.000 Einwohner) erreicht werden sollen. Somit erreicht Ikea im Raum Temeswar – Arad mehr als eine halbe Million Einwohner, so dass der Temeswarer Standort vor Kronstadt und Klausenburg für Ikea in Frage kam. Informationen über eine mögliche Investition des weltweit agierenden Möbelkonzerns in Temeswar kursierten bereits in den vergangenen zwei Jahren, unklar war, wann der Schritt erfolgen sollte. Die Höhe der geplanten Investition wurde nicht bekanntgegeben, sie dürfte sich jedoch auf mehrere Millionen Euro beziffern.

Die Ankündigung von Ikea, bis 2020 in Temeswar eine Filiale eröffnen zu wollen, bestätigt das Interesse des ausländischen Einzelhandels für das Banat. Erst Anfang März hatte die österreichische Kette Mömax (XXXLutz-Gruppe) ihre erste Rumänien-Filiale an der Arader Straße, gegenüber dem Selgros-Markt und der Auchan Temeswar Nord-Niederlassung eröffnet, in Mitteleuropa ist die Welser XXXLutz-Gruppe Ikeas größter Konkurrent. Seit das ursprünglich schwedische Großunternehmen Ikea auch Online-Bestellungen entgegennimmt, ist das Interesse westrumänischer Kunden an gemeinschaftlich organisierten Einkaufsbesuchen der Ikea-Filialen in Budapest, Wien oder Belgrad (wo Ikea sein erstes serbisches Möbelhaus 2017 eröffnet hat) zurückgegangen, doch allein eine Facebook-Untersuchung ergibt, dass solche Dienstleistungen weiterhin gefragt werden. Mit der Eröffnung der Temeswarer Ikea-Filiale dürften sie sich erübrigen.

In Rumänien gehört Ikea über verschiedene Tochterunternehmen zu den größten Privateigentümern von Wäldern, mehrere Fabriken in der Maramuresch, der Bukowina und in Siebenbürgen stellen für den Konzern Möbel, Geschirr und weitere Einrichtungsgegenstände her. Negative Schlagzeilen gab es 2016 und 2017, als Ikea mit der illegalen Abholzung rumänischer Urwälder in den Karpaten begonnen hatte und darüber ausführlich auch in Westeuropa berichtet wurde.