Ikonen in der Sakristei

Dritte Ausstellung mit Werken von George Löwendal in Hermannstadt

Erstmals werden in Hermannstadt religiöse Malereien und Skizzen von Löwendal gezeigt, sagte Ariadna Avram (li.). Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Durch die schwere, eisenbeschlagene Tür dringen leise die Geräusche von der Kirchenbaustelle in die Sakristei, doch davon lässt sich ein sichtlich gut aufgelegter Kilian Dörr am Mittwochabend nicht stören. „Sie können sich nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass wir diese Ausstellung hier beherbergen dürfen“, sagte der Stadtpfarrer der evangelischen Gemeinde in Hermannstadt/Sibiu anlässlich der Eröffnung der Schau „Sakrale Malerei im Werk des Künstlers George Löwendal“. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 30. Juni. 

„In diesem Gebäude sind wir traumatisiert mit einer nicht enden wollenden Baustelle“, erklärte Dörr den 50 Besuchern der Vernissage. Lange Zeit gab es aus Sicherheitsgründen keinen öffentlichen Zugang in das Gebäude, ebenso wie lange Zeit die Inspiration für kulturelle Veranstaltungen fehlte angesichts der Mammutaufgabe, die die Restaurierung des Dachstuhls der Kirche für die Gemeinde darstellt. Umso mehr sei die Ausstellung mit Ikonen und sakralen Malereien eine Quelle für Ideen, so Dörr.

Ermöglicht wurde die Ausstellung durch die in Bukarest ansässige Löwendal-Stiftung. Deren Vorsitzende, Ariadna Avram, erklärte, dass man bereits zum dritten Mal im Rahmen des Internationalen Theaterfestivals eine Ausstellung in Hermannstadt organisiere. Erstmals zeige man religiöse Werke des vielseitigen Künstlers George Löwendal (1897-1964), nachdem man in den Vorjahren zumeist Arbeiten aus dem Theaterbereich des auch als Bühnenbildner tätigen Löwendal präsentierte.

Für die Ausstellung hat die Stiftung Ikonen, Skizzen für Ikonostasen sowie eine große Tafel über das Leben und Wirken des im russischen Sankt Petersburg geborenen Löwendal zusammen getragen, berichtete Avram. Neben der Enkelin des Künstlers kamen noch Kurator Dorin Dănila, der Theaterwissenschaftler George Banu sowie der Kustos der Gemeinde, Frank Thomas Ziegler zu Wort. Kantorin Ursula Philippi umrahmte die Vernissage mit ihrem Spiel an der Orgel.

Die Ausstellung kann bis zum Ende des Theaterfestivals am 16. Juni täglich von 10 bis 19 Uhr besichtigt werden. Vom 17. bis 30. Juni ist die Sakristei täglich von 14 bis 19 Uhr geöffnet.