Im Banater Bergland keine gesperrten Straßen

Dafür Probleme in der Donauschifffahrt und in Wohnblocks

Reschitza – Sonntag wurden in Reschitza und auf der Semenik-Spitze jeweils minus 23 Grad Celsius gemessen, auf dem Muntele Mic bei Karansebesch sogar minus 27 Grad C. Das sind die niedrigsten Temperaturen im Banater Bergland seit Menschengedenken. Trotz der extrem niedrigen Temperaturen und einem gut 24stündigen Schneefall gibt es im Banater Bergland keine gesperrten Straßen. Trotz des in der Nacht von Sonntag auf Montag einsetzenden neuerlichen Schneefalls gab es bis zur Stunde der Durchgabe dieses Lageberichts keine unbefahrbaren Straßen im Banater Bergland.

Hingegen musste die Grenzpolizei an der Donau eingreifen, wo ein vor dem serbischen Kladovo vor Anker liegendes Kreuzfahrtschiff sich losgerissen hatte und bis ans rumänische Ufer driftete, wo es auf einer Sandbank, keine 100 Meter vom rumänischen Ufer entfernt, strandete. Die Grenzpolizei besuchte die fünf an Bord befindlichen Besatzungsmitglieder und sorgt bis zur Flottmachung des Schiffs für deren Notversorgung, da sie sich geweigert haben, von Bord zu gehen, was übrigens in ihrem Arbeitsvertrag festgeschrieben ist. Serbien hat auf seinem Hoheitsgebiet die Donauschifffahrt wegen des Eistreibens und den verringerten Sicherheitsbedingungen – auch durch zeitweilig dichtes Schneetreiben und Nebel – verboten, während auf der rumänischen Donauseite die Schiffe noch verkehren dürfen. Doch auch hier ist die Schifffahrt durch die immer größeren Eisschollen stark behindert.

Im Banater Bergland waren Montag nur einige Schulen geschlossen geblieben, wo die Heizung nicht in zufriedenstellendem Maß gesichert oder wo die Schulbusse die Kinder nicht in voller Sicherheit fahren konnten, trotz befahrbarer Straßen. Davon betroffen waren laut Kommuniqué des Generalschulinspektorats 204 Kinder. Der Frost hat inzwischen die Trinkwasserversorgung in manchen der Wohnblocks von Reschitza beeinträchtigt. Im „Romarta“-Block im Stadtzentrum ist ein Treppenhausflügel (von drei) mit 21 Appartements ohne Wasserversorgung geblieben, weil die Leitungen, die durch das Treppenhaus geführt sind, wo es keinerlei Heizung gibt, zugefroren sind. Damit ist ein sozial-kommunal interessantes Problem aufgetaucht: wer muss die Leitungen enteisen und wieder flott machen? Die Betroffenen im Treppenhaus A erwarten den Eingriff der Siedlungswasserbehörde Aquacaraş, des Katastrophenschutzes oder des Rathauses.

Die drei angesprochenen Behörden verweisen allerdings darauf, dass alle Versorgungsleitungen jedweder Art, von der Stelle an, wo sie von den Hauptleitungen abzweigen, in der Verantwortlichkeit der Wohngemeinschaften liegen. Also müssten die Betroffenen ihr Problem selber und auf eigene Kosten regeln. Andrerseits sagen diese, dass sie Steuer- und Gebührenzahler sind und dass sie für ihr Geld auch ab und zu etwas Konkretes von den Nutznießern desselben erwarten. Das Rathaus, die Lokalpolizei und einzelne NGOs haben auch in Reschitza ihre Aktivitäten intensiviert, um die Obdachlosen zu versorgen. Täglich werden an sie zweimal warme Speisen verteilt und, sofern sie es wünschen, werden sie ins Obdachlosenheim des Kreisrats nach Karansebesch gebracht, wo sie bleiben können, bis die schlimmste Kälte vorüber ist.