Im Zeichen des Dankes

Bukarester evangelische Kirchengemeinde überreichte ersten Gemeindepreis

Stadtpfarrer Dr. Daniel Zikeli überreicht Dr. Ing. Helmut Köber den Gemeindepreis.

Die Predigt im Festgottesdienst hielt Bischof Reinhart Guib.

Der Preisträger Helmut Köber dankte für die Auszeichnung. Im Hintergrund: Stadtpfarrer Dr. Daniel Zikeli (r.) und Pfarrer Andrei Pinte
Fotos: Valeriu Pană

Bukarest – Im Zeichen des Dankes stand der Gottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde in Bukarest am vergangenen Sonntag. Anlässlich des Erntedankfestes wurde Gott nicht nur für alle guten Gaben gedankt, die trotz Dürre auch in diesem Jahr in reichem Überfluss gewachsen sind, wie symbolisch auch der malerische Festschmuck im Altarraum zu erkennen gab, sondern auch für die vielen Menschen, die er zum Wohle der Gemeinschaft in seinen Dienst stellt.

Die Bukarester Gemeinde verlieh während des feierlichen Gottesdienstes ihren ersten Gemeindepreis. Besonderes Gewicht erhielt dieses Ereignis durch die Anwesenheit des Bischofs der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, Reinhart Guib, der auch die Predigt hielt.

Der Bischof sprach von der Lebenshaltung des Dankes, die sich segensreich auf das Leben auswirkt, auf die Beziehungen zu Gott, zu den Mitmenschen und zur Gemeinde. Auch Stadtpfarrer Dr. Daniel Zikeli und Pfarrer Andrei Pinte, die zusammen die im Vorraum der Kirche angebrachte Marmortafel enthüllten, auf der alle Träger des Gemeindepreises eingetragen werden, fanden wiederholt Gelegenheit, für das Wirken der ehrenamtlichen Mitarbeiter, Sponsoren und Freunde der Gemeinde, denen dieser Preis in Form einer Plakette zugedacht ist, zu danken.

Das Presbyterium der Bukarester Gemeinde hatte den Kirchenvater, Dr. Ing. Helmut Köber, zum ersten Träger des Gemeindepreises auserwählt. Die Laudatio auf den Preisträger hielt Prof. Dr. Johann Neuner, Rektor der Technischen Universität für Bauwesen. Er stellte den Lebensweg von Dr. Ing. Helmut Köber dar, der 1942 in Neppendorf/Turnişor, heute ein Stadtteil von Hermannstadt/Sibiu, geboren wurde. Nach Abschluss der Universität schlug er die universitäre Laufbahn ein und unterrichtete als Universitätsprofessor bis 1998. Seit 1992 arbeitet er als ministerialer Gutacher.

An den zahlreichen Bauprojekten der Kirchengemeinde war er über Jahrzehnte maßgeblich beteiligt, sein engagierter Einsatz galt der Konsolidierung der Kirche und des Kirchturms, der Behandlung der Wandfeuchtigkeit, der Errichtung des neuen evangelischen Kindergartens, der Modernisierung des Ferienhauses in Techirghiol, den Renovierungsarbeiten am Gebäude der Diakonie, an den Gebäuden des Friedhofs. Der Stadtpfarrer hob zudem das Pflichtbewusstsein des Gefeierten hervor, seine Freundlichkeit im Umgang mit Angestellten und Gemeindegliedern. Der Bischof erinnerte daran, dass Dr. Ing. Köber seine Fähigkeiten auch bei Bauprojekten der Landeskirche außerhalb Bukarests zur Verfügung gestellt hat.

Der Preisträger Dr. Ing. Helmut Köber dankte sichtlich gerührt für die Ehrung und gab den Dank umgehend weiter. Er dankte für das gute Gelingen der angegangenen Projekte, für die „geschenkte Möglichkeit“, so umfassende Vorhaben überhaupt anzugehen. Er habe „nur einen bescheidenen Beitrag nach Vorbild der Eltern“ geleistet. Das Verdienst gehöre der Gesamtgemeinde, der Gemeindevertretung und dem Presbyterium, die die richtigen Entscheidungen getroffen haben, es gehöre sämtlichen Mitarbeitern, wobei er den aktiven Beitrag der Stadtpfarrer Ambrosi, Piringer, Plajer und Zikeli sowie von Pfarrer Pinte, die immer die Antriebskraft bei der Verwirklichung der notwendigen Bauarbeiten waren, hervorhob. Ebenso wenig vergaß er das Engagement der gewesenen und gegenwärtigen Amtsleiter und Mitarbeiter der Kanzlei zu erwähnen.

Noch ist es längst nicht soweit, dass man sich auf den erreichten Lorbeeren ausruhen könnte. Dr. Ing. Köber rief alle Anwesenden, die Sponsoren und die Freunde der Gemeinde auf, sich für die anstehenden kostspieligen Projekte zu engagieren, das sind die Außenrenovierung der Kirche und die Restaurierung der großen Walker-Orgel. Diese Arbeiten übersteigen die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde. Die Lage der Kirche im Zentrum der Hauptstadt, ihre Rolle als Vertreterin des Deutschtums in dieser Stadt bedeute für die Gemeinde eine besondere Verpflichtung.

Die festliche musikalische Umrahmung des Gottesdienstes geschah durch das Instrumental- und Vokalensemble „Lanto Arte“, geleitet von Alexandru Mija. Die wiederholten Stromunterbrechungen konnten der feierlichen Stimmung keinen Abbruch tun und brachten höchstens den Organisten Vlad Năstase ins Schwitzen und zum lauten Singen, sodass die Gemeinde ihm folgen konnte. Nach dem Gottesdienst konnte jeder der Anwesenden bei einem Empfang mit dem Bischof und den Pfarrern, mit den Vertretern der Gemeinde und den Gemeindegliedern ins Gespräch kommen.