Interessante Film-Retrospektive Radu Gabrea

Mitteleuropäisches Filmfestival in Temeswar

Zum Start des Festivals "Happy End", ein tschechischer Kultfilm aus dem Jahr 1967

Höchst originell startet die erste Auflage des Temeswarer Festivals des mitteleuropäischen Films, das am 3. -9. September in der Begastadt veranstaltet wird: Laut Diana Petruț, Vertreterin des Organisationsteams, wird zum Start am Sonntag, dem 3. September, um 21 Uhr, am Freiheitsplatz eine attraktive Kombination zwischen Jazz und Film gezeigt. Zu dem tschechischen Kunstfilm "Happy End" des bekannten Regisseurs Oldrich Lipsky spielt die serbische Gruppe EYOT. Der Filmabend soll eine wahre Zeitreise in eine der finsteren Epochen des Kommunismus bieten. Der Spielfilm "Happy End"(1967) wurde nicht zu dem europäischen und Welterfolg wie etliche andere Filme der berühmten, bahnbrechenden tschechischen Filmschule. Er wurde 1969 bei der Invasion der Roten Armee verboten. Eine einfühlsame, musikalische Untermalung der Vorführung wird von der serbischen Musikgruppe EYOT gemacht, die sowohl Jazz als auch Rock und Punk spielt. In der Zeitspanne vom 3. bis zum 9. September sollen am Freiheitsplatz Spielfilme in der Festivalsektion "Panorama"gezeigt werden: Es sind wichtige, neuere Spielfilme aus Mittel- und Südosteuropa, zahlreiche preisgekrönte Spielfilme aus Europa, darunter etliche im Vorjahr bei den bedeutendsten Filmfestivals Europas preisgekrönte Filme, aber auch aufsehenerregende Filmstreifen aus anderen Erdteilen.

Die Filmvorführungen mit Spielfilmen aus 16 Ländern (Eintritt ist bei allen Filmabenden frei) werden am Freiheitsplatz, im Timiș-Kino, im Saal 2 des Temeswarer Nationaltheaters und in anderen Sälen der Stadt u.a. in der Julius Mall, in der Innerstädtischen Synagoge oder in der Cărturești-Buchhandlung veranstaltet.

Eine besondere Sektion ist der Retrospektive des bekannten rumänischen Filmmachers Radu Gabrea (1937-2017) mit einigen seiner repräsentativen Filme wie "Der geköpfte Hahn, 2007, "Rote Handschuhe", 2010, beide nach Romanen von Eginald Schlattner, "Eine Liebesgeschichte. Lindenfeld", 2013, gewidmet. Im Filmwettbewerb werden internationale Spielfilme der letzten zwei Jahre aus Zentraleuropa (Österreich, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Rumänien) sowie Filme aus allen Ländern Südosteuropas, von Griechenland bis Kroatien vorgeführt. Es sind ausschließlich Filme, die in diesen Ländern preisgekrönt oder von diesen Ländern für einen Oskar für einen ausländischen Film vorgeschlagen wurden. Von großem Interesse für das Temeswarer Publikum wird bestimmt auch die Sektion der Dokumentarfilme über die drei Kulturhauptstädte Europas 2021 Temeswar, Novisad (Serbien) und Eleusina (Griechenland) sein. Eine Sondersektion der ersten Auflage dieses Filmfestivals gastiert in Lugosch am 11. - 12. September im Bela-Lugosi-Kino.

Im Programm noch Ausstellungen ( u.a. eine Ausstellung mit Filmplakaten aus der kommunistischen Epoche im Timiș-Kino), Filmateliers, Konzerte, Rundtischgespräche sowie Buchvorstellungen.

Das Filmfestival wird vom Verein Euro Fest mit Hilfe der Temeswarer Kommunalverwaltung, des städtischen Kulturhauses, des Kulturministeriums, des Rumänischen Kulturinstituts, des Temescher Kreisrats, von UCIN und der Föderation der jüdischen Gemeinschaften aus Rumänien organisiert.

Partner der Organisatoren sind u.a. der Deutsche Wirtschaftsklub Temeswar, das Deutsche Kulturzentrum Temeswar und der Verein Temeswar Europäische Kulturhauptstadt. Zu den Media-Partnern zählen u.a. auch die Banater Zeitung.