Jugendarbeitslosigkeit: Kein Durchbruch in Berlin

Mehr Mittel, aber keine Strukturreformen in Sicht

Familienfoto des Berliner „Mini-Gipfels“ zur Förderung der Jugendbeschäftigung in Europa: Hier (v.l.n.r.) EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, die deutsche Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und Rumäniens Staatspräsident Traian Băsescu. Foto: Agerpres

Bukarest/Berlin (ADZ) - An der „größten Herausforderung der EU“, so Parlamentspräsident Schulz, dürften Europas Spitzen noch lange zu kauen haben: Bei der Berliner Konferenz zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in Europa, zu der Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch geladen hatte, blieb der erhoffte große Durchbruch letzten Endes aus.

Zwar gab EU-Ratspräsident Herman van Rompuy bekannt, dass die ab 2014 geplanten Mittel für Jugendbeschäftigung von 6 auf 8 Milliarden Euro aufgestockt werden – das Geld soll jenen EU-Regionen zugute kommen, in denen die Jugendarbeitslosigkeit bei über 25 Prozent liegt. Sonstige Maßnahmen oder Zielsetzungen wurden indes – mit Ausnahme von Nachfolgekonferenzen – nicht beschlossen. Nach Angaben der litauischen Präsidentin Dalia Grybauskaite, deren Land zurzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne hat, sind vielmehr die Regierungen am Zug – jedes Land müsse nun seinen eigenen Aktionsplan aufstellen. Gastgeberin Angela Merkel hob erneut hervor, dass neben Geld auch Reformen unabdingbar seien.

Arbeitsministerin Mariana Câmpeanu erklärte gegenüber der Presse, dass die rumänischen Behörden künftig die Einführung des dualen Lehrsystems hierzulande nach Kräften zu fördern gedenken. Die Präsidentschaft verlautete ihrerseits, dass die EU-Spitzen sich auf einen „ gemeinsamen Aktionsplan“ geeinigt haben, der in den kommenden Monaten umgesetzt werden soll.