Karoler Schwabenfest

Zehn Vorführungen aus Großkarol

Das Karoler Schwabenfest war ein Volksfest. Foto: Hanna Miculas

Das Schwabentreffen von vergangenem Wochenende in Großkarol/Carei war eine angenehme Überraschung.

Schon die Kirche war während des deutschsprachigen Eröffnungsgottesdienstes bis auf den letzten Platz gefüllt. Gott gebe, dass wir von jetzt an bei jedem monatlich stattfindenden deutschsprachigen Gottesdienst so viele sind.
Als die Lobgesänge ertönten und die ganze Kirche davon erschallte, konnte ich nur daran denken, dass irgendwann in der Vergangenheit die Schwaben jeden Sonntag genau so in der Kirche saßen, wie wir jetzt.
Nach der Messe nahmen alle am Aufmarsch auf der Hauptstraße von der Kirche bis zum Schlosspark teil. Gefühl: Stolz!

Im Park angekommen musste ich lächeln, denn die Mitglieder der Kulturgruppen machten sich gleich wie die emsigen kleinen Ameisen an die Arbeit und stellten alle Tische, Bänke und Stühle um, die in der Sonne standen, um an einem schönen schattigen Platz sitzen zu können. Fleißig sind sie, die Schwaben!

Es folgten die Reden. Bürgermeister Jenö Kovŕcs ermutigte uns Schwaben, immer weiter zu machen und unsere Traditionen, wie dieses Schwabenfest, nicht aufzugeben. Mir gefiel, dass er diese Idee damit verknüpfte, dass wahrscheinlich heutzutage deswegen so wenige Schwaben Schwäbisch sprechen, weil eine Tradition irgendwann unterbrochen wurde.

Dr. Johann Leitner, Vorsitzender des DFD des Kreises Sathmar, erwähnte in seiner Rede, dass unser Kreis Sathmar in Rumänien an zweiter (2.!!!) Stelle steht, was die Anzahl der Deutschen angeht. Mein 17-jähriger Sohn, der neben mir saß, wusste darüber schon Bescheid. „Es gibt Hoffnung, wenn die Jugendlichen die Informationen bezüglich der Schwaben kennen und verfolgen“, dachte ich mir.

Und wie könnte es keine Hoffnung geben, wenn neunzehn Kulturgruppen mit Mitgliedern im Alter von 3 bis 83 Jahren an der Veranstaltung teilnahmen?!
Es traten jeweils zwei Ensembles aus Fienen, Kaplau, Petrifeld und Sathmar, auf. Die Tanzgruppe aus Bildegg kam vom weitesten her.

Von Großkarol hatten wir zehn Vorführungen. Es waren dabei die Kinder des deutschen Kindergartens, die Schüler der Klassen 0-8 der deutschen Abteilung der Schule, die Volkstanzgruppen Ceatăra und Rekettye, die Großkaroler Erwachsenen-Tanzgruppe „Die Lustigen Schwaben“ und die „Karoler Trio“-Musikgruppe.

Alle haben sich professionell verhalten, niemand hat sich wegen der Reihenfolge beschwert, keiner hat sich verspätet, alles verlief reibungslos und ohne Probleme.
Verlässlich sind sie, die Schwaben!

Der Tag war ein Vergnügen.Ich freue mich jetzt schon auf das Großkaroler Schwabentreffen 2024.