Kartellamt verhängt Rekordstrafe gegen Mineralölkonzerne in Rumänien

Absprache über Rücknahme von Eco Premium vom Markt geahndet

Vier der sechs geahndeten Firmen haben bereits angekündigt, die Entscheidung des Kartellamts vor Gericht anfechten zu wollen.
Foto: petrom.ro

Bukarest (ADZ) - Die rumänische Kartellbehörde (Consiliul Concurenţei) hat am Dienstag gegen sechs in Rumänien aktive Mineralölfirmen Strafen in Höhe von insgesamt  880,5 Millionen Lei (umgerechnet 205 Millionen Euro) verhängt, weil diese nach einer verbotenen Absprache die schlecht verkäufliche Benzinsorte Eco Premium 2008 vom Tankstellenmarkt genommen haben. Es sei die höchste Kartellstrafe, die bisher in Rumänien verhängt wurde, sagte der Vorsitzende der Wettbewerbsbehörde, Bogdan Chiriţoiu.

Betroffen sind Rompetrol Downstream, OMV Petrom Marketing, OMV Petrom, ENI Romania, MOL Romania Petroleum Products und Lukoil Romania. Vier dieser Firmen haben bereits angekündigt, die Entscheidung des Kartellamts vor Gericht anfechten zu wollen.  Die OMV Petrom, die zu 51,01 Prozent dem österreichischen Mineralölkonzern OMV gehört, und deren ebenfalls betroffene Tochter Petrom Marketing werden gegen die verhängte Kartellstrafe im Gesamtausmaß von umgerechnet 117,1 Millionen Euro gerichtlich vorgehen, teilte die OMV am Dienstag in Wien mit. Die Strafen seien nicht gerechtfertigt. Auf die OMV  Petrom entfalle eine Geldbuße von 85,2 Millionen Euro, auf deren Tochter OMV Petrom Marketing 31,9 Millionen Euro, hieß es in der Mitteilung. Gegen die OMV wurde nach Angaben der Wettbewerbsbehörde die höchste Strafe verhängt, weil es die OMV war, die die Absprache mit den anderen Konzernen für die Rücknahme des Eco Premium (mit Bleiersatzstoffen versehenes Benzin) vom rumänischen Markt gestartet haben soll.

In den ersten drei Quartalen 2011 erzielte die OMV Petrom einen Reingewinn von 2,919 Milliarden Lei (umgerechnet 669 Millionen Euro), ein Plus von 105 Prozent gegenüber derselben Zeitspanne 2010.