Kein Spielplatz für Robu

PSD greift Temeswarer Bürgermeister stark an

Temeswar (ADZ) – Die im Temeswarer Stadtrat in der Opposition agierende Sozialdemokratische Partei hat am Mittwoch den Ton gegen PNL-Bürgermeister Nicolae Robu erneut verschärft und diesen heftig angegriffen. Der Vorsitzende des PSD-Kreisverbands, Călin Dobra, und der Obmann der Sozialdemokraten im Stadtrat, Dan Idolu, sagten im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Cluj-Straße zur Einbahnstraße, dass der Bürgermeister aufhören müsse, die Stadt als seinen eigenen Spielplatz zu betrachten.

Die Cluj-Straße wurde vor den orthodoxen Osterfeiertagen zur Einbahnstraße erklärt, nun dürfen öffentliche Verkehrsmittel, Krankenwagen und Taxis nicht mehr aus Richtung des Kreiskrankenhauses in Richtung Stadtzentrum fahren. Die vierte Spur wird, genauso wie die anderen drei, in Gegenrichtung befahren. In Richtung Stadtzentrum müssen die Krankenwagen und der öffentliche Nahverkehr über die dreispurige FC-Ripensia-Allee fahren. Die Maßnahme sorgte für Unmut, vor allem weil vom Kreiskrankenhaus kommende Krankenwagen nun mehr Zeit im Stau auf der FC-Ripensia-Allee verlieren müssen. Auf der Cluj-Straße hatten sie ihre Sonderspur. Bürgermeister Robu will jedoch von der Maßnahme nicht absehen und schlägt den vierspurigen Ausbau der FC-Ripensia-Allee vor.

Der Bürgermeister löse keine Probleme, er schaffe neue, so das Fazit der PSD. Seine Maßnahmen zur Entlastung des Verkehrs seien reine Schüsse ins Blaue, die die Sicherheit der Bürger gefährden. Man dürfe solche Entscheidungen nur aufgrund von fachmännischem Rat treffen und man müsse sie vor ihrem Inkrafttreten genauestens überprüfen, um ihre Auswirkungen sachgemäß beurteilen zu können. Robu tue aber das Gegenteil, so dass unter ihm die Stadt verkomme, die Lebensqualität nehme steil ab. Die Stadt habe längst aufgehört, auf Landesebene ein Modell zu sein. Die PSD-Fraktion im Stadtrat suche nach Lösungen, um Robus Plänen Einhalt zu gebieten, sagte der Temescher Kreisratsvorsitzende und PSD-Chef Călin Dobra.

Ihm pflichtete Idolu bei. Man setze sich mit dem von Robu verursachten Chaos ständig auseinander, der Bürgermeister habe den Verkehr auf den Kopf gestellt und die öffentlichen Verkehrsbetriebe in den Ruin getrieben. Allerdings müsse Robu einsehen, dass er nicht Gutsherr über die Stadt sei und nicht nach Gutsherrenart entscheiden könne, wer rechtzeitig und wer nicht rechtzeitig in die Arbeit kommt oder zu wem der Krankenwagen rechtzeitig ankommen kann und zu wem nicht, nur weil der Bürgermeister keine Lust hat, auf seinem Weg nach Hause im Stau zu sitzen. Bekanntlich wohnt Robu im Soarelui-Viertel und fährt über die stark belastete Cluj-Straße nach Hause. Laut der PSD sei der Bürgermeister nur für Chaos und Unordnung verantwortlich, er ließe sich nicht beraten, er höre weder auf einfache Bürger, noch auf Fachleute, so Dan Idolu.