Kirchenleitung zeigte Verständnis

Kreisratsvorsitzender dankt Presbyterium der Honterusgemeinde

Kronstadt - Hauptgrund zur Einberufung einer außerordentlichen Sitzung des Kronstädter Kreisrats für vergangenen Freitag war vor allem die Genehmigung des neuen Kaufvertrags der Geburtenklinik (dem Gebäude der „neuen Honterusschule“), das 2008 der Evangelischen Honterusgemeinde A. B. Kronstadt/Braşov zurückerstattet wurde. Ursprünglich hatte das Pfarramt einen Preis von 3.385.277 Euro beantragt, den der Kreisrat innerhalb von zwei Jahren zahlen sollte und 1.360.565,88 Lei als Mietrückstände.

Dieses brachte den Kreisrat in finanzielle Schwierigkeiten, was als Folge gehabt hätte, dass der Kreis auch eine Finanzierung von sechs Millionen Euro seitens der Weltbank verloren hätte. Dadurch wurde in einigen Kronstädter Medien auch eine ungünstige Stimmung gegenüber der Kirche geschaffen. Die Leitung des Pfarramts der Honterusgemeinde zeigte Verständnis gegenüber dem Kreisrat, führte mit dessen Exekutivleitung ein Gespräch und machte folgendes Angebot: Auf die Mietrückzahlungen wird verzichtet.

Die Summe in Euro blieb die gleiche, wobei das Gebäude der ehemaligen Honterusschule, das 1948 enteignet wurde und als Klinik eingerichtet wurde, von den Experten auf 1.670.300 Euro und das Grundstück auf 1.714.977 Euro geschätzt wurden. Die Abzahlung der Gesamtsumme von 3.385.277 Euro wurde nun in neun Jahresraten beginnend mit 2014 aufgeschlüsselt. Somit kann der Kreisrat ab nächstem Jahr die erforderliche Summe für die Abzahlung in den Haushalt aufnehmen. Das Presbyterium der Honterusgemeinde zeigt auch Verständnis im Falle der Mieten für das Kunst- und das Ethnografiemuseum, die sich ebenfalls in Gebäuden der Kirche befinden, doch diesbezüglich wurden die Verträge noch nicht abgeschlossen, sie sollen in der nächsten Sitzung des Kreisrats zur Genehmigung vorgelegt werden.

Zwar hatte der Vorsitzende des Kreisrats Aristotel Căncescu die Leitung dieser außerordentlichen Sitzung einem seiner Stellvertreter, Mihai Pascu, anfangs übergeben, aber er bedankte sich bei Stadtpfarrer Christian Plajer, dem Prebyterium für das gezeigte Entgegenkommen, das er als „menschliche Lösung“ bezeichnete und das problemlos angenommen werden könne. Somit wurde der Beschluss zur Unterzeichnung des diesbezüglichen Vertrags auch einstimmig angenommen.

Auch die restlichen elf Punkte der Tagesordnung und weitere 22 bei Allfälliges fanden ihre Lösung, einige bei denen es Unklarheiten gab, wurden aufgeschoben. Nennenswert ist der Beschluss, das Gebäude des Olimpia-Stadions, das die Eislaufgesellschaft erworben hatte und wo der Kreisrat auch Beteiligter war, anzukaufen. Da muss noch ein Rückstand von 1.271.218 Lei abgezahlt werden. Der Stadtrat ist auch Miteigentümer des Grundstücks, auf dem sich das Gebäude befindet.