Klaus Johannis: Ich bleibe einfaches Forumsmitglied und Bürgermeister

Archivfoto: Hannelore Baier

Hermannstadt (ADZ) - Der politische Schachzug des Jahres ist der Nationalliberalen Partei (PNL) gelungen: Den allseits geschätzten Hermannstädter Bürgermeister und DFDR-Politiker Klaus Johannis zum Mitglied zu kooptieren.

Auf einem privaten Nachrichtensender gab Johannis zu, Parteichef Crin Antonescu habe ihm angeboten, ihn am PNL-Kongress am Wochenende für ein Amt in der Parteileitung zur Wahl zu stellen. Laut unbestätigten Quellen soll Johannis zum ersten stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt werden, ein Amt, das in der PNL wiederbelebt wird und wofür man die Parteistatuten am Donnerstag novelliert. Auf der Mittwochmittag in Bukarest gemeinsam mit Klaus Johannis gehaltenen Pressekonferenz hatte Antonescu die uneingeschränkte Unterstützung für eine Kandidatur von Hermannstadts Bürgermeister für jedes politische Amt im Staat versichert.

Johannis erklärte Donnerstagmorgen auf einer Pressekonferenz im Hermannstädter Rathaus, dass er die Kandidatur weder für den Leiter der zukünftigen Verwaltungsregion, noch des Premiers oder Präsidenten ausschließe, aber nicht im derzeitigen Augenblick. Vorerst werde er sein Bürgermeistermandat fortsetzen und in Hermannstadt bleiben.

Er sei in die PNL nicht eingetreten, um die Position Hermannstadts zu schwächen, sondern um deren Position zu stärken. Er hoffe, dass die Hermannstädter seinen Schritt verstehen und feststellen, dass dieser nichts verändern wird, was seine Herangehensweise in der Verwaltung Hermannstadts angeht und auch in den Beziehungen zu den Kollegen und Kolleginnen im Deutschen Forum.

Den Schritt habe er mit einigen Mitgliedern des DFDR-Vorstands besprochen, sagte Johannis von Journalisten gefragt. Bis zur Vertreterversammlung am 5. März werde man wissen, wer für das Amt des DFDR-Vorsitzenden vorgeschlagen wird. Er werde das Deutsche Forum nicht aufgeben, möchte es aber durch den politischen Schritt auch nicht in Schwierigkeiten bringen. Als noch amtierender Vorsitzender möchte er Lösungen finden, aufgrund derer das DFDR seine Tätigkeit wie bisher ausüben kann und ist zuversichtlich, dass diese gefunden werden.