Knoblauch aus holländischem Anbau

Einheimische Produktion ging dramatisch zurück

Bukarest (ADZ) - Rumäniens Knoblauchkonsum wird hauptsächlich durch Einfuhren gedeckt. Im vergangenen Jahr wurden 5300 Tonnen Knoblauch im Gesamtwert von 14,5 Millionen Euro importiert. Hauptlieferanten sind die Niederlande, Ungarn und die Tschechische Republik, allein aus den Niederlanden kam die Hälfte des eingeführten Knoblauchs. Produzenten in den traditionellen Knoblauch-Anbaugebieten wie jene in den Kreisen Botoşani (Copălău), Olt (Fălcoiu), Temesch/Timiş (Tschanad/Cenad) oder Buzău (Râmnicelu) können längst nicht mehr mit dem billigeren Auslandsknoblauch mithalten, im Kreis Botoşani ging zum Beispiel die angebaute Fläche in den vergangenen fünf Jahren von 300 auf 5 Hektar zurück. Entlang der rumänischen Westgrenze wird der Knoblauch vor allem aus dem Nachbarland Ungarn importiert.

Für den dramatischen Rückgang der inländischen Produktion werden als Hauptgrund vor allem die mangelnden Verkaufsmöglichkeiten angegeben, der Bukarester Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“ sagte ein Knoblauch-Bauer aus dem Kreis Mureş, er müsse seine Ware entweder auf dem Bauernmarkt oder über Internetseiten wie OLX verkaufen, die Preise liegen bei 12 Lei pro Kilogramm. Große Einzelhandelsketten würden nur auf Einfuhren zurückgreifen, einheimischer Knoblauch gebe es in den Supermarktregalen so gut wie gar nicht. Ein Problem sei auch das fehlende Saatgut einheimischer Herkunft, man sei auf holländische oder sogar chinesische Samen angewiesen. Landesübliche Sorten seien inzwischen fast vollkommen verschwunden.