„Korruption nicht ausbreiten lassen, bis sie tötet“

Bukarest (ADZ) - Als einen „sehr traurigen Moment für unsere Nation“ hat Präsident Klaus Johannis die Tragödie im Bukarester Nachtclub „Colectiv“ bezeichnet. Das Staatsoberhaupt besuchte am Samstag Überlebende im Krankenhaus und auch die Unglücksstelle. Er sei „tief traurig und zugleich aufgebracht“, dass „ein völlig inadäquater Platz für so viele Menschen“ benutzt worden sei und zu einer „Tragödie dieses Ausmaßes“ geführt habe, sagte Johannis nach der Besichtigung.

In einer Videobotschaft bedankte sich der Staatschef am Sonntag sodann für „den Zusammenhalt und die Solidarität der Rumänen“ und schwor diese auf „Null Toleranz gegenüber Korruption und ineffizienten Behörden“ ein. Man dürfe nicht zulassen, dass sich die Korruption ausbreite, bis sie tötet.

Premier Victor Ponta, der seine Mexiko-Reise abgebrochen hatte und nach Bukarest zurückgekehrt war, rief am Samstag eine dreitägige Staatstrauer aus und kündigte zudem harte Brandschutz-Überprüfungen in sämtlichen Clubs, Bars und Restaurants des Landes an. Als völlig schuldlos bezeichnete sich indes der Bürgermeister des 4. Bukarester Bezirks, dessen Rathaus dem Unglücksclub eine Betriebsgenehmigung trotz fehlender Brandschutz-Zulassung ausgestellt hatte: Er fühle sich keineswegs „verantwortlich – vom Standpunkt der Unterlagen her“ sei „alles in Ordnung“, sagte Cristian Popescu Piedone den Journalisten.