Kreisrat will Straßen abtreten

Kommunalverwaltungen können besser an Gelder herankommen

Reschitza – Er überlege sich sehr ernsthaft das Abtreten von Abschnitten mancher Kreisstraßen an die Kommualverwaltungen (rumänisches Kürzel: UAT), sagte Kreisratspräses Silviu Hurduzeu kürzlich den Medien.

Einerseits, weil es der Kreisverwaltung immer schwerer fällt, Gelder an die eigene Kreisdirektion für Straßen und Brückenbau zu überweisen. Andrerseits, weil es den Kommunen in jüngster Zeit erleichtert wird, an Gelder für Straßenreparatur und –instandhaltung heranzukommen. Das Argument gelte umso mehr, betonte Hurduzeu, weil es sich in der Regel um kurze Straßenabschnitte handelt, also keine übergroßen Geldmengen benötigt werden.

„Es war die Politik des Kreisrats etwa seit Beginn des Jahres 2000“, erläuterte Hurduzeu, „dass man sich bemühte, je mehr Straßenkilometer unter seine Verwaltung zu nehmen, indem auch zahlreiche Gemeindestraßen zu Kreisstraßen umgewandelt wurden – was keine zwingende Notwendigkeit war. Der Grund war trotzdem ein guter: man hoffte, so zu mehr Geld für Instandhaltung und Reparatur zu kommen. Es gab Zeiten, wo das Regierungsgeld nach der Länge der verwalteten Kreisstraßen, ausgedrückt in Kilometern, verteilt wurde. Letztendlich führte das aber bloß dazu, dass mit den Jahren die Zahl der Kreisstraßen zunahm, die Gelder aber konstant bzw. weniger wurden. Die verfügbare Geldmenge wurde nie proportionell mit der zunehmenden Zahl von Kreisstrassen angehoben.“

Gegenwärtig bekommt Karasch-Severin von der Regierung alljährlich um die zehn Millionen Lei für rund 870 Kilometer Kreisstraßen. Damit sollen sowohl Reparaturarbeiten, als auch die laufende Instandhaltung und auch noch die Schneeräumung bezahlt werden. Deshalb Hurduzeu: „Ich bedanke mich bei den Bürgermeistern, dass sie sich bereit erklärt haben, einen Teil der Kreisstraßen, die früher mal Kommunalstraßen ihrer Gemeinden waren, zurück zu nehmen. Sie haben sich als verständnisvoll erwiesen und versprochen, mittels Projekten diese Teilstücke – wie schon gesagt, sie sind nicht sehr lang – in Eigenregie oder per Auftragsarbeit in Schuss zu bringen. Ich danke ihnen auch, dass sie damit einverstanden waren, alles Geld, das uns 2017 von der Regierung zugewiesen wurde, ausschließlich für die Kreisstraßen einzusetzen. Nach dem Giesskannenprinzip wäre eh nichts herausgekommen!“

Nun liegen beim Entwicklungsministerium, zwecks Finanzierung durch das Nationale Programm für Lokale Entwicklung (PNDL) bereits sieben Finanzierungsanträge vor, für bislang total vernachlässigte Kreisstraßen (DJ 585 Valepai – Duleu – Kreisgrenze zu Temesch; DJ 608 Cop²cele –Zorlencior; DJ 608B Zorlencior - Zorlenţu Mare; DJ 680A Maciova – Ciuta – Obreja; DJ 571 Eftimie Murgu – Kreisstraße; DJ 571G Gârbovăţ – Lăpuşnicu Mare; DJ 608 Constantin Daicoviciu – Copăcele). Über andere Finanzierungsquellen der Regierung sollen auch die ehemaligen Kreisstraßen Grădinari – Secăşeni, Berzovia – Vermeş (Nationale Kompanie für Investitionen), Deutsch-Saska – Cărbunari, Neumoldowa – Gârnic – Sicheviţa, E70/DN6 - Rusca-Teregova – Cornereva – Plugova – E70/DN6, Comorşte – Berzovia und Grădinari – Goruia (über ADR Vest) saniert werden.