Kronstadt um zwei private Museen reicher

Diese illustrieren die Geschichte der sieben UNESCO-Kirchenburgen und der Inneren Stadt

Das kürzlich eröffnete Museen der Kirchenburgen in der Kronstädter Waisenhausgasse Nr. 22.

Interesse an der ADZ/KR zeigte Cosmin Bărbuşoiu, Direktor des Museums und der Agentur, ebenso wie wir an der neuen Kultureinrichtung.

Auf der Karte Siebenbürgens werden die Kirchenburgen lokalisiert.

Lorand Toth, Verwalter des Museums in der Neugasse, an der Theke in der Kaffeebar, die einen weiteren Anziehungspunkt darstellt.

Das Kleinmodell im Museum stellt einen Teil der Inneren Stadt zwischen Waisenhaus- und Burggasse dar.

Um zwei Anziehungspunkte ist die Innere Stadt reicher geworden. Die zwei privaten Museen haben es geschafft, schon viele Besucher heranzuziehen, obwohl es keine offiziellen Eröffnungen gab und sie nicht durch die Medien vorgestellt wurden. In unmittelbarer Nähe zueinander gehören sie der gleichen Unternehmergruppe an, haben aber auch unterschiedliche Thematik und Angebote. Das Museum in der Waisenhausgasse Nr. 22 (Poarta- Schei-Straße), das seit wenigen Wochen besucht werden kann, ist den sieben Kirchenburgen gewidmet, die unter UNESCO-Schirmherrschaft als Weltkulturerbe stehen. Das zweite Museum, das schon im Spätherbst 2016 seine Tore öffnete, befindet sich in der Neugasse (Str.Cerbului), genau gegenüber dem Ausgang aus dem Schnurgäßchen (Sforii-Straße). Das Museum beschäftigt sich mit der Geschichte der Inneren Stadt, bietet Ausstellungsräume und lädt in eine gemütliche Kaffeestube ein.

Kirchenburgen als Kleinmodell

Die anfangs im Rundbogentor stehende Tafel, auf der mit Kreide englisch geschrieben zu lesen war, „Museum der UNESCO-Kirchenburgen“, ist nun durch die Aufschrift „Muzeul bisericilor fortificate“ (Museum der Kirchenburgen) gekennzeichnet. Es blickt auf eine noch kurze Existenz zurück. Somit führte mich der Weg aus der Redaktion an diesem vorbei, bis ich nach wenigen Tagen da eintrat und sehr angenehm überrascht wurde. Mittels einer großen Wandkarte werden die sieben in Siebenbürgen befindlichen Kirchenburgen kartiert, die zum Weltkulturerbe unter Schirmherrschaft der UNESCO stehen. In Glasvitrinen sind diese als Kleinmodelle zu betrachten, jede  mit kurzen Begleittexten in rumänischer und englischer Sprache.  Und so machte ich die Bekanntschaft des Direktors der Agentur und des Museums, Cosmin Bărbuşoiu,  und wir vereinbarten einen Termin für einen eingehenden Besuch, um unsere Leser auf die neuen Kultureinrichtungen aufmerksam zu machen.  So kam dann auch die Aufklärung.  Eine Privatfirma,  die in Besitz von Hotels und Gaststätten ist und eine Immobilienagentur betreibt, Führungen für Touristen vornimmt, Reiseveranstalter ist, hat als zusätzliches Angebot auch die Initiative der Einrichtung dieser Museen gehabt, um zusätzlich das Interesse an der Geschichte der Stadt und Siebenbürgens zu wecken.

Gemietet wurde in der Waisenhausgasse das Parterre des Hauses auf Nr. 22, das sich nahe gelegen des Waisenhausgässer-Tores befindet, und eingehend restauriert wurde. In Glasvitrinen sind nun die Kleinmodelle der Kirchenburgen von Birthälm/Biertan, deren Schirmherrschaft UNESCO 1993 übernommen hat, Keisd/Saschiz, Tartlau/Prejmer, Deutsch-Weißkirch/Viscri, Wurmloch /Valea Viilor, die Gräfenburg Kelling/Câlnic und die unitarische Kirchenburg von Därsch/Dârjiu/Szekelyderzs im Szeklerland, die 1999 zum Weltkulturerbe erklärt wurden, zu sehen. Von einer Bukarester Firma für Architektur wurden diese als Kleinformat erstellt. Ob sie ganz naturgetreu nachgeahmt sind, überlassen wir den Fachleuten. Georgiana Rusu als Museumsführerin steht den Besuchern zur Verfügung. Der Eintritt kostet  7 Lei pro Person. Darin ist auch eine Karte der Inneren Stadt mit Straßenzügen und historischen Bauten, sowie eine Ermäßigung von 10 Prozent für ein Essen im Lokal „Drachenhaus“ (www.drachenhaus.ro) eingeschlossen,  das ebenfalls der Gruppe angehört. 
Geöffnet ist das Museum täglich zwischen 10 und 19 Uhr.

Auch das Drachenhaus in der Schulerau/Poiana Braşov www. drachenhauspoianabrasov.ro und die Unterkunft im Natura Park von Chichiş im Nachbarkreis Covasna gehören gleicher Unternehmergruppe an,  die auch Ferienhäuser und Wohnungen baut, Immobilien zum Ankauf , einschließlich juristischer Beratung, besonderes für die ausgesiedelten Sachsen anbietet. (www.romanianestates.ro und www.bisericifortificate.ro).   
Die Bildtexte sollen in Zukunft auch in deutscher Sprache ausgestellt werden. Es wird an einer Broschüre  für das Museum gearbeitet, thematische Faltbögen sollen auch herausgebracht und zur Verfügung gestellt werden. Eine eigene periodische Publikation schwebt auch vor. Die Bekanntmachung des Museums und seiner Angebote wird an mobilen Punkten in Törzburg/Bran und in der Stadt unter der Zinne gemacht. Im Museum gibt es ein reiches Angebot an Souvenirs – Spielkarten, Magneten, Kaffeetassen mit der Museumsaufschrift, Trachten-Puppen, Flaschen mit von einem Sachsen gebrannten Schnaps -,  aber auch an Erfrischungsgetränken. Das Museum soll weiter ergänzt werden, wie uns unsere Gastgeber Cosmin Bărbuşoiu und Carmen Mihai versicherten. Auch die Immobilienagentur soll in den gemieteten Räumen ihren Platz finden.

Museum, Ausstellungsraum und Kaffeestube in der Neugasse

Nach Verlassen des Museums begeben wir uns durch das Schnurgässchen , ein weiterer Anziehungspunkt für die Tausenden Touristen die Kronstadt jährlich besuchen. Beim Ausgang öffnet sich uns gegenüber in der Neugasse Nr.13,  das „Rope Street“-Museum. (www. ropestreet.com Tel. 0731 909 999). Da es noch recht frühzeitig ist, wandern wir durch die Räume, bis uns Lorand Toth, Verwalter, Museumsführer und Barmann freundlich entgegenkommt und durch die Räume führt. Im Museumsraum ist  ein Kleinmodell dieses Teils der Inneren Stadt zu sehen. Angaben findet man auch da nur in rumänischer und englischer Sprache. Man erfährt somit etwas über den Stadtbrand von 1689,  über Regeln, die man beim Bau der Häuser einhalten musste. Das Museum, das  im Herbst 2016 eröffnet wurde und gleicher Unternehmergruppe angehört, ist gut mit Werbematerialien versehen. In thematischen Faltbögen wird man jeweils über das Schnurgässchen, das Hirscherhaus, das alte Rathaus informiert. Natürlich  auch mit Legenden über Fürst Dracula  und seiner angeblichen Geliebten, eine Kronstädter Sächsin.

Im Museum steht gezielt ein Raum für die Veranstaltung von Ausstellungen zur Verfügung. Monatlich findet eine Vernissage statt. Als wir das Museum besuchten, war eine Ausstellung des bildenden Künstlers Şerban Iuca zu sehen.  Junge Künstler können da unentgeltlich ausstellen und werden so gefördert. Für Touristen ist es ein zusätzlicher Anziehungspunkt.  Die Eintrittpreise und Vergünstigungen sind gleich wie beim Museum in der Waisenhausgasse, zahlreiche Souvenirs stehen im Angebot. Die Kaffeestube ist sehr einladend. Hier kann man  verschiedene, gut gebraute  Kaffee- oder Teesorten genießen. Eine weitere E-Mail Anschrift lautet www.ropestreet.ro  Die Einladung ist ausgesprochen, ein Besuch in den beiden Museen lohnt sich.