Kronstädter Polizist wurde zum Phänomen

Premierminister wohnte Buchvorstellung bei

Kronstadt – Für den zur Zeit wohl bekanntesten und beliebtesten Verkehrspolizisten, gemeint ist Marian Godină (aus Kronstadt/Braşov), wird der Spätnachmittag des 24. Februar 2016 wohl für immer in Erinnerung bleiben. Nicht nur wegen der vielen Gäste, die vor dem Eingang Schlange stehen mussten, um mit der zweiten Gruppe in die Aula der Zentralen Universitätsbibliothek „Carol I“ in Bukarest zu gelangen und ein Autogramm zu bekommen, sondern vor allem deswegen, weil zu den 250 Personen der ersten Gruppe auch Premierminister Dacian Ciloş gehörte, der sich die Buchvorstellung nicht hatte entgehen lassen. Iren Arsene, Geschäftsführerin des „Curtea Veche“ Verlages und Bürgerrechtler und Journalist Dragoş Bucurenci als Moderator gingen in ihren Einführungen auf die Entstehung des Bandes „Flashuri din sens opus“ (Aus Gegenrichtung geblitzt) ein. Sichtlich von Lampenfieber beherrscht, bedankte sich der Autor bei dem Verlag, seinen Fans, dem Publikum und insbesondere für die Anwesenheit von Premierminister Dacian Cioloş.

Erwartungsgemäß wurde dieser von der anwesenden Presse um eine Aussage gebeten, welche in voller Länge auf der Internetseite (http://gov.ro/ro/stiri/premierul-dacian-ciolos-a-participat-la-lansarea-cartii-politistului-marian-godina) der Regierung zu lesen ist: „Ich möchte Ihnen einige Dinge mitteilen. Ich habe gezögert zu kommen, da es sein Augenblick ist und ich nicht möchte, dass irgendjemand den Eindruck gewinnen könnte, dass der Premier sein Image mit einem Erfolgsmenschen und allseits populären Menschen verbessern will. (…) Deshalb wollte ich nicht neben ihm stehen, als er seine Erklärungen abgab, eben weil es sein Augenblick ist. Ich habe mich trotzdem entschlossen zu kommen, damit es sowohl für ihn, aber auch für andere, ganz klar sein soll, dass diese Art von bürgerlichem Verhalten, auch wenn er ohnehin einer Institution dient, deren Aufgabe die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung ist, die volle Unterstützung der Regierung genießt, ebenso wie die meine. Andererseits hege ich die Überzeugung, dass das Phänomen Marian Godină eine Lektion auch für die Rumänische Polizei sein müsste, welche anfangs diesem Phänomen gegenüber zu zögerlich reagiert hat.“