Kunst in der Zahnarztpraxis - Grafiken sollen den Patienten das Warten erleichtern

Der kunstliebende Zahnarzt mit drei Werken von Elgé Vertikaité. Foto: Andrey Kolobov

ak. Hermannstadt - Einen eher ungewöhnlichen Ort für eine Ausstellung fand ein Hermannstädter Zahnarzt. Zurzeit beherbergt der Warteraum seiner Praxis sieben Gemälde der litauischen Grafikerin Elgé Vertikaité. Die Mini-Ausstellung soll dazu beitragen, den Patienten das Unbehagen vor dem Zahnarztbesuch zu nehmen. „Die Medizin hat sich auf die Heilung der kranken Organe konzentriert, vernachlässigt dabei die zu behandelnde Person als eine mit seinen Organen untrennbar verbundene Einheit“, meint George Igna, der seine Praxis anders als die meisten Ärzte führen will.

Bei der Vorbereitung der Ausstellung half Igna sein Status des Botschafters der Künstlerrepublik Uzupis in Siebenbürgen. Diese wurde 1997 in gleichnamigen Stadtteil von Vilnius (Litauen) ausgerufen. Obwohl international nicht anerkannt, verfügt die Republik über eigene Währung, eine Verfassung, einen Präsidenten und sogar eine zwölf Mann starke Armee, die jedoch aufgelöst wurde, da „niemand Angst vor der Republik hat“. Die Republik Uzupis unterhält diplomatische Vertretungen an 320 Orten weltweit.

Zu den Ehrenbürgern der Republik gehören Persönlichkeiten des kulturellen aber auch politischen Lebens: Darunter Leiter des europäischen Wirtschafts- und Sozialkomitees Henri Malosse, Dovid Katz, der Forschungsdirektor des Jiddischen Instituts an der Universität Vilnius, sowie Dalai Lama, dessen Profil auf den Briefmarken der Republik zu sehen ist. Igna plant auch weitere Ausstellungen sowohl von den einheimischen als auch ausländischen Künstlern im Warteraum seiner Praxis zu veranstalten.