Liberalenchef Antonescu zeigt Konservativen die Tür

Zwergpartei scheint lieber auf die PSD setzen zu wollen

Bukarest (ADZ) - Die 2011 eingegangene Allianz zwischen Liberalen (PNL) und Konservativen (PC) kracht in allen Fugen. Nach andauernden Nörgeleien letzterer platzte PNL-Chef Antonescu am Donnerstag schließlich der Kragen: „Wenn die Konservativen unzufrieden sind, mögen sie gehen (…) – viel Erfolg und alles Gute“. Er habe ihre „Launen“ satt, die USL könne sehr wohl auch ohne sie überleben.

Davor hatte PC-Chef Daniel Constantin das „Ehe“-Aus verkündet: Die Union bestehe nur noch „am Papier“, de facto funktioniere „die Ehe“ längst nicht mehr, daher trete man bei den Europawahlen 2014 auch auf separaten Listen an. Bei einer „Trennung“ zähle nicht, „welcher Ehepartner Schuld hat, sondern einzig der Fakt, dass es vorbei ist“, so Constantin.

Aus der Regierung verabschieden will sich der Konservativenchef, der als Agrarminister einen wichtigen Posten im Kabinett hält, allerdings nicht: Trotz der Querelen mit den Liberalen werde seine Partei die Regierungskoalition USL „keineswegs gefährden“. Politologen bezeichnen die Zwergpartei, deren graue Eminenz der umstrittene Medienzar und überführte Securitate-Spitzel Dan Voiculescu ist, schon seit geraumer Zeit als „Schmarotzerpartei“, da sie die Parlamentshürde stets nur mithilfe von Wahlallianzen schafft. Bis 2011 hatte sie an den Rockschößen der PSD gehangen, nun dürfte sie erneut dem Seniorpartner in der Regierung den Hof machen.