Loyalität, Solidarität und Unterstützung

Politische Erklärung des DFDR-Abgeordneten Ovidiu Ganț im Parlament

Hermannstadt (ADZ) – Am 1. Dezember 2018 feierten die Rumänen 100 Jahre seit die „Nationalversammlung aller Rumänen aus Siebenbürgen, dem Banat und dem Ungarnland“ durch ihre rechtmäßigen Repräsentanten in Karlsburg/Alba Iulia die Vereinigung dieser Rumänen und aller von ihnen bewohnten Gebiete mit Rumänien erklärt haben. Wir, die Deutschen aus Rumänien, haben zusammen mit ihnen gefeiert. Es war keine formelle Haltung, sondern eine, die auf Überzeugung und sehr starke Argumente fußt“, sagte Ovidiu Ganț, der Abgeordnete des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien in seiner politischen Erklärung, die er am Mittwoch, dem 5. Dezember, im Parlament gehalten hat.
In seiner Wortmeldung erinnerte der DFDR-Abgeordnete daran, dass die Sachsen am 8. Januar 1919, einen Monat nach der Annahme der Resolution von Karlsburg, in Mediasch in ihrer Nationalversammlung eine Erklärung verabschiedet haben, die Folgendes vorsah: „.... das sächsische Volk in Siebenbürgen spricht, indem es sich auf den Boden des Selbstbestimmungsrechtes der Völker stellt, seinen Anschluss an das Königreiche Rumänien aus und entbietet dem rumänischen Volk seine brüderlichen Grüße und herzlichen Glückwünsche zur Erfüllung seiner nationalen Ideale... spricht die zuversichtliche Erwartung aus, dass sich das rumänische Volk und der rumänische Staat, dem das sächsische Volk seine altererbte Tüchtigkeit zur Verfügung stellt, ihm gegenüber immer durch vornehme und gerechte Gesinnung leiten wird. ... Das sächsiche Volk stimmt ... dem Beschlusse der Karlsburger Nationalversammlung zu, wonach auf dem Friedenskongress die Gerechtigkeit und die Freiheit für die großen und kleinen Nationen gleichmäßig gesichert werden sollen; ... Es hofft und wünscht, dass auch die übrigen deutschen Volksgenossen im neuen Staate seinem Vorgehen sich anschließen werden .... Im vollen Bewusstsein der Bedeutung seines Entschlusses, betrachtet sich das sächsische Volk von heute an als Glied des rumänischen Reiches, seiner Söhne und Töchter, als Bürger dieses Staates.“
MdP Ganț teilte mit, dass die Schwaben in gleicher Weise verfuhren, beide Beschlüsse beim Friedenskongress in Paris vorgestellt wurden, wo sie zu der für Rumänien günstigen Entscheidung im Falle Siebenbürgens und des Banats beigetragen haben, da sie bewiesen, dass eine zahlenmäßig relevante Minderheit sich demokratisch zugunsten der Vereinigung ausgesprochen hatte.
Der DFDR-Abgeordnete erwähnte, dass Rumänen und Deutsche bei der Revolution 1989 gemeinsam für den Niedergang des Kommunismus und einen Neuanfang des Landes in Freiheit und Demokratie gekämpft haben. Ferner erinnerte er daran, dass die deutsche Minderheit das Land bei dessen Bemühungen um NATO- und EU-Beitritt unterstützt und maßgeblich zur Erweiterung und Vertiefung der Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland beigetragen hat. Nachdem Rumänien die Beitrittsverhandlungen zur EU erfolgreich abgeschlossen hatte, erklärte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, der Beitritt werde zum 1. Januar 2007 erfolgen und also nicht vertagt, so wie einige verlangt hatten. Der Beitritt erfolgte, als Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft inne hatte.
Als Zeugnis der geschwisterlichen Beziehungen zwischen der rumänischen Mehrheitsbevölkerung und der deutschen Minderheit wählten die Rumänen im Dezember 2014 mit großer Mehrheit Klaus Werner Johannis, einen Angehörigen der deutschen Minderheit lutherischen Glaubens zum Präsidenten Rumäniens. Dadurch habe die zahlenmäßig kleine deutsche Minderheit bewiesen hat, dass sie ein aktiver Gleichgewichtsfaktor in der rumänischen Gesellschaft ist, so MdP Ganț.
Die deutsche Minderheit steht Rumänien auch heute bei, wenn es zum ersten Mal die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen wird. Auch die Rumäniendeutschen beschäftigt die gemeinsame Zukunft in einem vereinten Europa. Ihr Wunsch ist ein demokratisches Rumänien, wo der Rechtsstaat und die unabhängige Justiz Grundwerte zu aller Wohl darstellen. „Wir werden hierfür trotz der Angriffe und der öffentlichen Diffamierungen, die einige Politiker der PSD und ALDE bzw. Propagandisten in ihrem Dienst gegen uns richten, einstehen, denn wir sind überzeugt, dass sie das rumänische Volk nicht repräsentieren. Das rumänische Volk kann auf die Loyalität, Solidarität und Unterstützung der deutschen Minderheit zum Wohle unserer Landes, Rumänien, zählen,“ schloss der DFDR-Abgeordnete seine politische Erklärung.