Mircea Geoană: Ponta keiner Schuld bewusst

Vanghelie: „Solche Hinrichtung nicht mal in RKP“

Bukarest (ADZ) - Nach ihrem Rausschmiss nehmen sich Mircea Geoană und Marian Vanghelie kein Blatt mehr vor den Mund bezüglich der Verhältnisse in der PSD. Den Medien sagte der frühere Parteichef Geoană, dass Victor Ponta die Ausschaltung seiner Kritiker und Rivalen „regelrecht erzwungen“ bzw. das Exekutivkomitee mit der Drohung über seinen sofortigen Rücktritt als Regierungschef erpresst habe. Da keiner in der Partei den Machtverlust wolle, habe das Gremium klein beigegeben. Auch seien sich weder Ponta noch Wahlkampfleiter Liviu Dragnea einer Schuld bewusst – im Gegenteil.

Aus Dragneas Sicht seien einzig „die Amis“ und „überirdische Kräfte“ Schuld am Wahlfiasko des „besten  Kandidaten, den die PSD je hatte“, zitierte Geoană aus Dragneas Aussagen. Der Bukarester Bezirksbürgermeister Marian Vanghelie sagte in gewohnt saloppem Ton, das ganze Theater habe ihn „angeekelt“ – es sei „eine Hinrichtung gewesen, wie es sie nicht mal in der Rumänischen Kommunistischen Partei gab“.

Vanghelie sprach zudem erstmals offen über „die mafiaähnlichen Verhältnisse“ in der PSD: Jedermann wisse, dass Pontas rechte Hand Sebastian Ghiţă „hinter jedem aus EU-Geldern finanzierten Auftrag“ stecke, während Entwicklungsminister Liviu Dragnea sein eigenes Unternehmen „Tel Drum“ gezielt dorthin schicke, wohin er gerade Geldmittel überwiese habe. Weitere Enthüllungen kündigte Vanghelie kommende Tage an.