MISA wieder in Herkulesbad

Auf dem Coronini-Plateau gibt es Meditationsspiralen

Herkulesbad - Anfang Mai und im Oktober treffen sich seit Jahren „am magischen Ort Herkulesbad“ (Bewegungsgründer Gregorian Bivolaru) die Anhänger der „Bewegung zur Geistigen Integration im Absoluten“ (rumänisches Kürzel: MISA = Mişcarea de Integrare Spirituală în Absolut) für zehn Tage zur gemeinsamen Meditation (weshalb sie auch in den Reihen der Nichtanhänger den Beinamen „Jogi“, „Jogin“ erhalten haben) und zur Bildung der Magischen Spiralen, für welche immer das Coronini-Plateau ausgesucht wird. In diesem Jahr erwarten die Gastwirte und Hotels in Herkulesbad, laut Bürgermeister Nicuşor Vasilescu, „über 3000 MISA-Anhänger“. Die Frühjahrsbegegnung findet seit dem gestrigen Dienstag und bis am 9. Mai statt. In dieser Zeitspanne veranstaltet MISA auch ein „Internationales Yoga-Seminar“, an dem voraussichtlich alle angereisten MISA-Anhänger teilnehmen werden. Auch heuer wird der in Schweden im Exil lebende Bewegungsgründer Gregorian Bivolaru nicht teilnehmen, da er in Rumänien seit Mitte der 1990er Jahre strafrechtlich verfolgt und seit Beginn der Jahrtausendwende in Abwesenheit rechtskräftig verurteilt wurde.

Für die Händler und Gastwirte des seit der Privatisierung von 2002 zunehmend ins wirtschaftliche Abseits geratenen ältesten Badekurorts Rumäniens sind die zweimal jährlich stattfindenden MISA-Begegnungen eine „wahre Sauerstoffzufuhr“ (Bürgermeister Nicuşor Vasilescu, der selbst Teilhaber an einem Hotel ist), „nach einer lahmen Wintersaison“ und weil die staatlich subventionierten Kurkarten von der Pensionskasse immer sehr spät im Jahr verteilt werden. Vasilescu: „Die Anwesenheit der MISA-Anhänger stellt die erste ernstzunehmende Einnahmequelle der Hotel- und Kurbetriebe, der Tourismusunternehmer von Herkulesbad in diesem Jahr dar. Dafür gibt es in der Regel Vorbestellungen/Reservierungen von einem Jahr auf das andere, weil die wohlbetuchten MISA-Leute sich auch gut zu organisieren verstehen und kaum etwas dem Zufall überlassen. Aufgrund eines Dialogs mit den Organisatoren der MISA-Bewegung haben wir, die vom Rathaus, zusammen mit den Tourismusunternehmern alles so vorbereitet, wie die Jogi es sich wünschen, angefangen mit dem Nahrungsangebot. Nicht zu unterschätzen: sie sind die einzige Kategorie von Touristen dieses Kurorts, mit denen wir nie irgendwelche Ordnungsprobleme gehabt haben. Und es gab Jahre, da kamen bis zu 5000. In diesem Jahr rechnen wir, aufgrund der Reservierungen, mit über 3000.“