Mit Pferdewagen durch das Dorf

Zum vierten Mal Erntefest in Großmaitingen

Die Erntegruppen fuhren mit Pferdewagen von der Kirche hinaus aufs Weizenfeld

Die Teremer hatten die meiste Erfahrung im Umgang mit der Sense
Fotos: László Ilyés

Großmaitingen - Mit drei Pferdewagen fuhren die Erntegruppen aus Sathmar/Satu Mare, Terem, Domahida, Kleinmaitingen/Moftin und Terebesch nach dem Festgottesdienst durch das Dorf hinaus auf das Weizenfeld. Zum vierten Mal wurde heuer am 16. Juli die alte schwäbische Tradition des Erntefestes in Großmaitingen/Moftinu Mare wieder belebt.
Das Weizenfeld wurde von Michael Orban, Pfarrer der deutschen Gemeinde der Kalvarienkirche gesegnet und alle Anwesenden beteten in drei Sprachen: deutsch, rumänisch und ungarisch.

Die Veranstalter hatten auch mit dem Wetter Glück, denn es war nicht zu heiß, sodass die Erntegruppen den zahlreichen Interessenten gut gelaunt zeigen konnten, wie die Ernte früher war, als es noch keine Getreidemäher gab und die Menschen mit Sensen ernten mussten. Die größte Erfahrung hatte wie jedes Jahr auch heuer die Gruppe aus Terem. Kein Wunder, denn sie waren auch die ältesten Teilnehmer des Erntefestes, die noch in ihrer Jugend mit der Hand ernteten. Die anderen Gruppen machten auch tüchtig mit, darunter zum ersten Mal, die Mitglieder der Gute Laune Volkstanzgruppe aus Sathmar.

Nach der Ernte setzten sich die Arbeiter auf das Feld und verzehrten mit gutem Appetit ihre Jausen, Speck mit Zwiebel und Hausbrot nach altem Brauch. Auch die Zuschauer durften den schwäbischen Speck kosten, der in den früheren Zeiten zum Alltag der Feldarbeiter gehörte.

Nach der Arbeit fuhren die Teilnehmer des Erntefestes wieder mit den Pferdewagen singend zurück ins Dorf bis zur Begegnungsstätte des Deutschen Forums in Großmaitingen. Die Anwesenden saßen im Schatten unter den Zelten und alle wurden von Gheorghe David, dem Bürgermeister in Maitingen, Josef Merker, Vorsitzender des Lokalforums und Vizebürgermeister in Maitingen sowie von Johann Leitner, Vorsitzender des Kreisforums Sathmar begrüßt.

Der Bürgermeister hob in seiner Rede die besondere Verbindung der Menschen auf dem Lande mit dem Feld hervor. Josef Merker begrüßte als Gastgeber die Gäste und betonte, wie wichtig für die Schwaben in Großmaitingen die Wiederbelebung der alten Traditionen sei. Johann Leitner beglückwünschte die Organisatoren zu der gelungenen Veranstaltung.
Die Anwesenden verfolgten das Festprogramm im Freien mit großem Interesse. Im Laufe des Nachmittags traten der Reihe nach die Volkstanzgruppen der Senioren und der Jugend aus Großmaitingen sowie die Gute Laune Tanzgruppe aus Sathmar auf.
Das vierte Erntefest endete mit einem Schwabenball im Freien.